Seit einem Jahr nun sind die Aktien von Alleima an der Nasdaq Stockholm gelistet. Diese Börsennotierung steht einerseits für einen Neuanfang, gleichzeitig schaut das schwedische Unternehmen auf eine Geschichte von über 160 Jahren zurück. An die Zugehörigkeit zu Sandvik erinnert auf den ersten Blick nichts mehr, aber der neugeschaffene Name gibt einen Hinweis auf die Kernstärken.
Auf den ersten Blick ist das schwedische Unternehmen Alleima ein junges, existiert es doch formal erst seit 2022. Mit Blick in in den Geschäftsbericht 2022 sieht die Sache anders aus. Nach mehreren Jahren Vorlauf erfolgte im Sommer des Berichtsjahres die Abspaltung vom größten schwedischen Industrieunternehmen Sandvik. Dort hatte man auf der Hauptversammlung am 27. April 2022 beschlossen, alle Anteile an der hundertprozentigen Tochtergesellschaft Alleima (ehemaliger Geschäftsbereich Sandvik Materials Technology) an die Aktionäre von Sandvik zu übertragen. Die Sandvik-Aktionäre erhielten für je fünf Sandvik-Aktien eine Aktie von Alleima. Der Name ist eine Kombination aus den Begriffen Wörtern „Alloy“ (also Legierung) und „Material“ – was die zwei Kernstärken des Unternehmens symbolisieren soll.
Tatsächlich reicht die Geschichte bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück, liegen die Wurzeln des heutigen Unternehmens doch im Jahr 1862. Das zeigt sich auch bei den Worten von Göran Björkman anlässlich des ersten Geburtstag unter der neuen Firmierung. „Wir werden immer stolz auf unser Erbe und unseren Weg sein. Heute können wir feststellen, dass Alleima ein starkes und unabhängiges Unternehmen ist. Es war wirklich ein spannendes und ereignisreiches erstes Jahr“, so der Präsident und CEO. Laut der Zahlen im Geschäftsbericht waren 5.900 Menschen zum Jahresende 2022 bei dem Unternehmen beschäftigt. Der Jahresumsatz betrug 18,4 Mrd. SEK, was umgerechnet etwa 1,6 Mrd. Euro entspricht.
Alleima seit der Börsennotierung
Im Laufe dieser ersten zwölf Monate verzeichnete Alleima eigenen Angaben zufolge eine starke Nachfrage in den Segmenten Öl und Gas, Industrieheizungen, Transport und Medizin. Außerdem haben man einen einen Durchbruch bei der Lieferung von OCTG-Rohren (Oil Country Tubular Goods) erzielt, die für ein CCS-Projekt (Carbon Capture and Storage) verwendet werden. Zudem gab es nennenswerte Aufträge über Dampferzeugerrohre für kleine modulare Reaktoren (SMR) und für das Segment Medizintechnik.
Im Laufe des Jahres erwarb Alleima Endosmart, ein deutsches Unternehmen, das sich auf Nitinol spezialisiert hat und medizinische Geräte herstellt, sowie Söderfors Steel, einen Unterlieferanten von Alleima. Auch ging man eine Recycling-Kooperation mit einem Brillenhersteller ein.
Alleima investierte auch in eine neue Produktlinie in Mehsana, Indien, und brachte neue Produkte auf den Markt, wie Freeflex, Damax und Nickellegierungen mit Sanicro 625. Die Schweden haben sich außerdem verpflichtet, Ziele im Einklang mit der Initiative „Science Based Targets“ zu setzen.