Primetals Technologies hat für HYFOR vom österreichischen Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) den „Staatspreis Innovation“ erhalten. Bei „Hydrogen-Based Fine Ore Reduction“ handelt es sich um ein grundlegend neues, wasserstoffbasiertes Direktreduktionsverfahren. Die Verleihung fand am 16. November statt, das verfahren soll „schon bald“ breite Anwendung finden. Den Staatspreis Innovation erhalten österreichische Unternehmen für außergewöhnliche Leistungen zur nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung des Landes.
Bereits seit 2016 arbeitet das Expertenteam von Primetals Technologies Austria an der Entwicklung von HYFOR. Im Jahr 2021 ging in Donawitz eine Pilotanlage in Betrieb, in der seither schon zahlreiche erfolgreiche Testkampagnen durchgeführt wurden.
HYFOR ist ein Direktreduktionsverfahren ohne vorgeschaltete Agglomerationsschritte wie Sintern oder Pelletieren. Das Verfahren besteht aus drei Anlageteilen: einer Vorwärm-Oxidationseinheit, in der das Feinerz auf etwa 900 Grad erhitzt wird, einer Reduktionseinheit, in der durch Wirbelschichttechnologie und Wasserstoff die Sauerstoffpartikel aus dem Eisenoxid entfernt werden, um metallisches Eisen zu erzeugen, sowie einer Abgasaufbereitungsanlage, die den bei der Reduktion entstehenden Staub recycelt.
Im vergangenen Dezember unterzeichnete Primetals Technologies eine Absichtserklärung mit seinen Partnern Fortescue und Voestalpine. Bei Fortescue handelt es sich um ein weltweit führendes Unternehmen in der Bergbau- und Schwerindustrie, voestalpine ist ein global agierender Vorreiter im Bereich der Stahlerzeugung. Ziel der Zusammenarbeit ist es, auf Basis der Primetals-Technologies-Lösungen HYFOR und Smelter eine Prototypanlage für eine Net-Zero-Eisenproduktion im industriellen Maßstab zu realisieren. Bei der innovativen Smelter-Technologie handelt es sich um einen elektrisch betriebenen Ofen, der für das Schmelzen und die finale Reduktion von direkt reduziertem Eisen aus minderwertigen Eisenerzen eingesetzt wird. Der Smelter ist daher eine neue Alternative für die Produktion von nachhaltig hergestelltem, „grünem“ Roheisen.
Kosteneffizientes Net-Zero-Verfahren
Die gemeinsamen Projektteams, zu denen auch der strategische Partner von Primetals Technologies, die Mitsubishi Corporation, gehört, haben das Jahr 2023 hindurch zusammengearbeitet. Sie schließen derzeit die Vorbereitungen für die nächsten Schritte zur Realisierung der Prototypanlage im industriellen Maßstab ab. Als nächstes folgen Montage und Implementierung.
Für Stahlproduzenten, die umweltfreundliche Alternativen zu ihren Hochöfen suchen, könnte HYFOR genau die richtige Lösung sein, so der Anlagenbauer. Primetals Technologies verspricht einen „Netto-Null-Eisenerzeugungsprozess“. Dieser sei zudem kostengünstiger als konventionelle Verfahren, weil durch den Wegfall der vorgeschalteten Sinter- und Pelletierprozesse die Investitions- und Betriebskosten reduziert werden.
Über Primetals Technologies
Der Anlagenbauer Primetals Technologies ist ein Unternehmen in den Bereichen Engineering, Anlagenbau und Lifecycle-Services für die Metallindustrie. Das komplette Technologie-, Produkt- und Leistungsportfolio des Unternehmens umfasst Lösungen für Elektrik, Automatisierung, Digitalisierung und Umwelttechnik. Es deckt sämtliche Schritte der Wertschöpfungskette in der Eisen- und Stahlproduktion sowie Walzwerkslösungen für NE-Metalle ab. Das Unternehmen gehört zu Mitsubishi Heavy Industries Group und beschäftigt weltweit etwa 7.000 Mitarbeiter.
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