Am 21. März fand der Forbes „Made in Ukraine“ Exporters Summit statt. Vertreter der Metinvest Group diskutierten im Rahmen der Veranstaltung die wichtigsten Voraussetzungen für das Wachstum exportorientierter Unternehmen in der Ukraine während des Krieges.
Yuriy Ryzhenkov, CEO der Metinvest Group, bedankte sich ausdrücklich für Eröffnung des ukrainischen Seewegs, der „neue Horizonte“ sowohl für Metinvest als auch für die Ukraine generell in diesem und den kommenden Jahren eröffne. Dem Unternehmen sei es gelungen, „dank der Bemühungen der ukrainischen Regierung“ seine Exporte zu steigern, auch wenn es immer noch mit „einigen logistischen Herausforderungen“ konfrontiert sei. Ryzhenkov teilte auch seine Entwicklungsstrategie mit, die aus seiner Sicht das „Rückgrat für den Wiederaufbau des Landes“ werden könne. „Überall auf der Welt wird über grüne und digitale Metallurgie gesprochen, die hochwertige Rohstoffe oder Halbzeuge erfordert“, so der Manager. Die Ukraine könne diese liefern, wodurch zugleich die wirtschaftliche Entwicklung des Landes abgesichert wäre.
Metinvest will Personal vom Wehrdienst freistellen
Die Produktion zu steigern, gestaltet sich Ryzhenkov zufolge schwierig. Etwa 8.000 Mitarbeiter von Metinvest sind seit Beginn des Krieges in die Reihen der ukrainischen Streitkräfte eingetreten. Seitens der Regierung benötige man nun „transparente Regelungen zur Freistellung vom Wehrdienst“, die das „Wachstum der Unternehmen stimulieren“ und nicht nur einen „Abfluss von Personal zu den Verteidigungskräften“ bedeuteten.
„Tragischerweise sind rund 500 unserer Mitarbeiter getötet worden, während etwa 500 weitere Verletzungen unterschiedlichen Schweregrades erlitten haben“, merkte dazu Oleksandr Vodoviz (im Bild) an, der das Büro des CEO leitet. So fehle Belegschaft, um die Hochöfen zu betreiben und zusätzliches Erz herzustellen. „An einigen Standorten erreichen wir nicht einmal 50 bis 60 Prozent der Vorkriegskapazitäten“, so Vodoviz. Sein Vorschlag: „Wir möchten, dass die Direktoren der als kritisch eingestuften Unternehmen das Recht haben, beispielsweise 10 Prozent des Personals eigenständig vom Wehrdienst freizustellen.“ Derzeit ist der Prozess streng geregelt und wird von unterschiedlichen Institutionen koordiniert, darunter das Wirtschaftsministerium und der Generalstab. Vodoviz fügte hinzu, dass Metinvest Programme für Veteranen zur Umschulung umsetze und ehemaligem Militärpersonal rechtliche, psychologische und physische Unterstützung biete.