Die GMH Gruppe hat an ihrem Standort Georgsmarienhütte ein neues Walzwerk in Betrieb genommen. Kern der Investition sind zwei kombinierbare Drei-Scheiben-Walzgerüste, darunter der neue RSB 445++. Die Anlage erweitert das Produktportfolio und erhöht Flexibilität und Leistungsfähigkeit.
Die GMH Gruppe, einer der führenden europäischen Anbieter von Stabstahl, Walzstahl und Rohstahl, hat an ihrem Standort in Georgsmarienhütte offiziell ein neues, hochmodernes Walzwerk eingeweiht. Die in Europa einzigartige Investition in ein flexibles System eröffnet den Kunden neue Möglichkeiten in Bezug auf Vielfalt, Qualität und Lieferleistung.
Der 26 Millionen Euro teure Ausbau ist ein weiterer Meilenstein in der Modernisierungsstrategie der GMH Gruppe. Er ermöglicht es dem Unternehmen, maßgeschneiderte Stahllösungen für die anspruchsvollsten Branchen anzubieten. Die Spanne reicht von der Automobilindustrie und E-Mobilität bis hin zu Energie, Bauwesen und Maschinenbau. „Unser neues Walzwerk bietet den Kunden genau das, was sie brauchen: Flexibilität, Präzision und Zuverlässigkeit“, sagt Marc-Oliver Arnold, Plant Director der Georgsmarienhütte GmbH. „Wir können jetzt schneller auf sich ändernde Marktanforderungen reagieren, eine größere Bandbreite an Größen und Güten produzieren und bei minimalen Ausfallzeiten eine gleichbleibend hohe Qualität gewährleisten.“
Technologische Erweiterung durch den RSB 445++
Das Herzstück des neuen Walzwerks bilden zwei leistungsstarke Drei-Scheiben-Walzgerüste – RSB 370++ und RSB 445++. Diese lassen sich kombiniert oder unabhängig voneinander betreiben. Mit diese Konfiguration biete man den Kunden „Zugang zu einem der flexibelsten Produktionssysteme in Europa“, heißt es.
Der RSB 370++ ist bereits seit 2001 in Betrieb. Für ihn erfolgte eiine Modernierung für eine Anstellung unter Last im Jahr 2012. Ein kompletter Neubau ist hingegen der RSB 445++. Das schließt auch die dafür erforderliche und umfangreiche Infrastruktur ein. Die entsprechenden Umbaumaßnahmen waren dabei faktisch eine „Operation am offenen Herzen“. Schließlich lief der Betrieb fortwährend weiter. Die Entwicklung des maßgeschneiderten System erfolgte gemeinsam mit dem Hersteller, der Friedrich Kocks GmbH & Co KG. Durch seine hohe Umformleistung ermöglicht es deutlich schnellere Produktionszyklen.
Die entscheidende Innovation: Beide Kocks-Blöcke lassen sich flexibel kombinieren. Das ist eine technische Innovation, die die Herstellung von Spezialstählen mit Durchmessern von unter 35 mm bis über 100 mm ermöglicht und einen großen Größenbereich von 20 bis 130 mm (perspektivisch bis zu 142 mm) abdeckt. Darüber hinaus kann der neue RSB 445++ zwischen den beiden Walzlinien bewegt werden. Das Unternehmen bezeichnet das als eine technische Meisterleistung, wiegt der Block allein schon bereits 185 Tonnen. Und trotzdem dauert der Positionswechsel nur wenige Minuten.
Eine strategische Investition in die Kundenpartnerschaft
Mit dieser Investition bekräftigt die GMH Gruppe ihr langfristiges Engagement, ein zuverlässiger, innovativer und nachhaltiger Partner für ihre Kunden zu sein. Zusammen mit der Installation von zwei elektrischen Einzelstabvergütungsanlagen (EVA) und dem Walzwerk von Buderus Edelstahl stärkt die Gruppe ihre Position als europäischer Marktführer für hochwertige Spezialstähle. „Bei diesem Projekt geht es nicht nur um Technologie, sondern um unsere Kunden“, sagt Dr. Alexander Becker, CEO der GMH Gruppe. „Durch die Steigerung der Flexibilität, Leistungsfähigkeit und Energieeffizienz helfen wir unseren Partnern, in sich schnell verändernden Märkten, insbesondere in der Elektromobilität und anderen zukunftsweisenden Branchen, wettbewerbsfähig und nachhaltig zu bleiben.“
Foto: GMH-Gruppe








