Das italienische Stahlwerk Ilva in Tarent scheint gerettet, denn der Kampf ist schließlich zu einem vielversprechenden Ergebnis gekommen. Der bisherige Eigentümer ArcelorMittal, der vor einigen Wochen noch mit dem Verzicht auf die endgültige Übernahme gedroht hat, schloß nun ein neues Abkommen mit der italienischen Regierung.
Am 4. März gab ArcelorMittal bekannt, einen neuen Kaufvertrag mit den Ilva-Kommissaren in Tarent beschlossen zu haben. Dieser beinhalte, so der Konzern, „bedeutende Investitionen italienischer staatlich geförderter Einrichtungen“ in dessen Holding-Gesellschaft AM InvestCo. Die Kapitalinvestition der italenischen Regierung soll dabei mindestens so hoch sein, wie die verbleibenden Verbindlichkeiten von AM InvestCO gegenüber des ursprünglichen Kaufpreises für das Werk.
Darüber hinaus haben die beiden Parteien auch einen neuen Industrieplan festgelegt. Grundsätzlich sieht dieser vor, zukünftig kohlenstoffärmere Technologien zur Stahlerzeugung in der Ilva zu etablieren. Geplant ist unter anderem der Bau einer Anlage zur Herstellung von direkt reduziertem Eisen (DRI), die von Drittinvestoren finanziert und betrieben werden soll, sowie der Bau eines Lichtbogenofens.
Für den Fall, dass die Investitionsvereinbarung nicht bis zum 30. November 2020 ausgeführt wird, hat AM InvestCo ein Rücktrittsrecht, vorbehaltlich einer vereinbarten Zahlung.
Der endgültige Abschluss des Miet- und Kaufvertrags für das Stahlwerk Ilva in Tarent ist nun bis Mai 2022 geplant.
Quelle: ArcelorMittal, Bild: Shutterstock
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