Die Wirtschaftsforschungsinstitute der Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose haben am 8. April ihr Frühjahrsgutachten vorgestellt. Sie erwarten für dieses Jahr einen Rückgang des Bruttoinlandprodukts (BIP) um preisbereinigt 4,2 Prozent. Die Konjunktur werde sich aber, so die Projektgruppe, nach aktuellen Ausgangsbeschränkungen schrittweise erholen. Die Forscher rechnen schon für das kommende Jahr mit einem kräftigen Anstieg des BIP um 5,8 Prozent.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier kommentiert die Zahlen der Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose wie folgt: „Es zeichnet sich ab, dass wir mit einem erheblichen Rückgang der Wirtschaftsleistung rechnen müssen. Nach zehn Jahren Wirtschaftswachstum werden wir dieses Jahr eine Rezession erleben. Die Zahlen der Wirtschaftsforschungsinstitute zeigen aber auch sehr deutlich, dass unsere Maßnahmen, insbesondere die Kurzarbeit, wirken, um den Anstieg der Arbeitslosigkeit zu beschränken“.
Der weitere konjunkturelle Verlauf hänge laut Altmaier maßgeblich davon ab, wann die unumgänglichen Maßnahmen zum Schutz von Leben und Gesundheit wieder zurückgefahren werden können. Prognosen seien daher derzeit mit hohen Unsicherheiten verbunden, das stellen die Forscher selbst auch heraus. Am 29. April will Altmaier die Frühjahrsprognose der Bundesregierung vorlegen.
Arbeitsmarkt von Kurzarbeit geprägt
Die Institute sehen die deutsche Wirtschaft gegenwärtig in Folge der Corona-Pandemie in einem kräftigen Abschwung. Dies führt zu einer Rezession, die ihre Spuren auch am Arbeitsmarkt zeigen wird. Vor allem die Kurzarbeit steigt vorübergehend sehr stark an. Der gesamtstaatliche Haushalt erreicht nach Angaben des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) in diesem Jahr ein Rekorddefizit von 159 Milliarden Euro. Grund dafür seien die notwendigen finanzpolitischen Stabilisierungsmaßnahmen.
Auf das Gutachten der Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose können Sie hier in voller Länge zugreifen.
Auch das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) hat bereits auf einen deutlichen Rückgang der Wirtschaftsleistung im ersten Quartal 2020 hingewiesen. Lesen Sie hier den ganzen Artikel.
Quelle: BMWi, Fotos: Shutterstock