Grüner, mithilfe der Wasser-Elektrolyse aus Ökostrom erzeugter Wasserstoff gilt als wichtiger Baustein für die Energiewende. Viele große Volkswirtschaften planen derzeit den Einstieg in die Industrialisierung der Wasserstoff-Technologie. Auch das Land Baden-Württemberg möchte in die Produktion von Elektrolyseuren und der dafür erforderlichen Komponenten einsteigen.
Die Wasser-Elektrolyse hat sich bereits als eine potenzielle Schlüsseltechnologie für die Energiewende abgezeichnet. Um deren Potenziale auch für die heimische Industrie rasch zu erschließen, fördert das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Badem-Württemberg das Forschungsprojekt „Elektrolyse made in Baden-Württemberg“. Fünf Millionen Euro sollen in das Vorhaben fließen, das die Industrialisierung der Technologie vorantreiben soll. Partner sind neben des federführenden Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW) die Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung (DITF), das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und die Hahn-Schickard Gesellschaft für angewandte Forschung.
Elektrolyse-Innovation für Transfer in den Markt

Forscher am ZSW-Teststand für alkalische Druckelektrolyse-Blöcke mit einer elektrischen Leistung bis rund 100 Kilowatt. Quelle: ZSW
Vor allem mittelständische Unternehmen sollen sich an dem Projekt beteiligen. Herzstück ist die Entwicklung eines alkalischen Druck-Elektrolyseurs mit einer elektrischen Leistung von rund einem Megawatt. FÜr dessen Entwicklung wird ein CE-zertifizierter Demonstrator am ZSW in Stuttgart geplant, errichtet und dort unter realen Betriebsbedingungen eingesetzt.
Unternehmen aus Baden-Württemberg beziehen die Partner in das Projekt aktiv mit ein. Dadurch soll der unmittelbare Technologietransfer in die Wirtschaft unterstützt werden. Die verschiedenen Unternehmen sollen serientaugliche verfahrens- und elektrotechnische Komponenten, etwa Ventiltechnik und Leistungselektronik, und Fertigungstechnologien in den Demonstrator einbringen. Zudem soll eine optimierte Anlagenautomation einen störungsfreien und möglichst wartungsarmen Betrieb gewährleisten.
Parallel arbeiten die beteiligten Forschungseinrichtungen gemeinsam mit interessierten Unternehmen an innovativen Materialien und Methoden. Im Fokus steht insbesondere die Kernkomponente Elektrolyse-Block, um die Technologie künftig noch effizienter, robuster und kostengünstiger zu gestalten.
Dialog zwischen Forschung, Industrie und Politik
Ein begleitender Industriedialog soll Unternehmen im Land aktivieren und für die Eletrolyse-Technologie qualifizieren. Hierzu wollen die Partner Informationsveranstaltungen und Themenworkshops durchführen, die Planung, Bau und Betrieb der Elektrolyse unmittelbar am Demonstrator veranschaulichen. Die beteiligten Forscher quantifiziere zudem die erschließbaren Umsatz-, Wertschöpfungs-, und Beschäftsigungspotenziale im Land. Hieraus wollen sie auch Handlungsempfehlungen für die Politik und Industrie entwickeln.
Quelle: ZSW, Beitragsbild: Shutterstock