Eine von Thyssenkrupp Steel und doks. innovation entwickelte Liefer-Drohne hat das Bundeswirtschaftsministerium mit dem Innovationspreis ausgezeichnet.
Thyssenkrupp Steel nennt sie liebevoll „Stahlbiene“: die Liefer-Drohne „delivAIRy“. Regelmäßig macht sie sich auf den Weg und liefert Proben über das Werksgelände in Duisburg zur Weiterverarbeitung ins Labor. Der ferngesteuerte Flugkörper ist Teil eines gemeinsamen Projektes der Stahlsparte des Industriekonzerns und dem Kasseler Start-up doks. innovation mit dem Ziel, drohnengestützte Lieferprozesse zu erproben.
Digitale Technologie „vorbildlich“ angewandt
Für das derzeit noch laufende Projekt hat das Bundeswirtschaftsministerium die beiden Partner nun mit dem Innovationspreis „Reallabore“ in der Kategorie „Einblicke“ ausgezeichnet. „Den Preisträgern gelingt es auf vorbildliche Weise, digitale Technologien wie künstliche Intelligenz oder Blockchain im Reallabor in die konkrete Anwendung zu bringen“, begründet Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier die Entscheidung der Jury. Ihm zufolge würden die Partner gleichzeitg anderen Unternehmen, Verwaltungen und Forschungseinrichtungen Mut machen, eigene Innovationsprojekte umzusetzen.
Doch auch die Politik sei gefragt: „Viele Beiträge zeigen deutlich, wo Freiräume notwendig sind, um Erprobungsprojekte möglich zu machen“, so Altmaier.
Drohne liefert Proben auf Knopfdruck
Die Drohne liefert automatisiert, also ohne das Zutun eines Piloten, Proben über das gesamte Werksgelände Thyssenkrupps in Duisburg. Dabei bahnt sie sich ihren Weg unter anderem über Bundesstraßen und Bahnschienen. Sobald die Transportbox samt Greifmechanismus an der Drohne befestigt ist, kann sie per Knopfdruck an ihren Zielort geschickt werden.
Im Gegensatz zu dem normalerweise eingesetzten Auto benötigt die Drohne lediglich zehn Minuten bis zu ihrem Ziel. Nach Angaben der Projektpartner spare sie so nicht nur Zeit, sondern schone zudem die Umwelt. Außerdem verfüge die Drohne über moderne Sicherheitsstandards und könne im Notfall einen speziell angewiesenen Notlandeplatz anfliegen.
„Wenn sich der automatisierte Flugroboter jetzt beim Laborprobentransport bewährt, könnte er in Zukunft auch in anderen Bereichen der internen Logistik zum Einsatz kommen“, blickt Dr. Thomas Lostack optimistisch in die Zukunft. Er ist Teamleiter im Innovationsbereich von Thyssenkrupp Steel. „Die Drohne lässt sich individuell per App anfordern. Die Auslieferung können wir damit voll automatisieren und digitalisieren“, sagt Lostack.
Außerdem, so Lostack weiter, komme das Projekt sehr gut bei den Kollegen an. Die abstrakte Thematik der Digitalisierung werde durch den Drohneneinsatz eindrucksvoll greifbar. Das liefere frischen Rückenwind für weitere Digitalisierungsprojekte.
Quelle, Foto: Thyssenkrupp, Bearbeitung: nr