Der Stahlproduzent Arcelor-Mittal, das Energieunternehmen EWE sowie dessen Tochter swb wollen künftig zusammen an der grünen Wasserstoffproduktion arbeiten. Am Kraftwerksstandort Mittelsbüren soll eine Elektrolyseanlage mit bis zu 24 Megawatt Leistung entstehen, die das Bremer Stahlwerk (Foto) von Arcelor-Mittal mit grünem Wasserstoff versorgt.
Das Projekt mit dem Namen „HyBit – Hydrogen for Bremen’s industrial transformation“ folgt der kürzlich vorgestellten Europäischen Wasserstoffstrategie. Diese nimmt vor allem die Dekarbonisierung der großen Industrien in den Blick. „Mit ‚HyBit‘ geben wir dem Thema Wasserstoff sogar einen entscheidenden Dreh in Richtung Europa“, betont Dr. Urban Keussen, Technikvorstand von EWE.
Arcelor-Mittal Bremen will „CO2-Emissionen weiter deutlich verringern“
Keussen zufolge seien für die Produktion von erneuerbaren Energien und Wasserstoff „länderübergreifende gemeinsame Anstrengungen nötig“. Gleiches gelte für dem Um- und Aufbau von Netz- und Speicherinfrastrukturen. „Wir initiieren damit aus dem Nordwesten Deutschlands heraus einen europäischen Verbund aus Wasserstoff-Hubs“, so Keussen. Die Region verfüge dabei über die „besten Voraussetzungen“: On- und Offshore-Wind, eine maritime Wirtschaftsstruktur und Häfen für Wasserstoffimporte, eine gut ausgebaute Gasinfrastruktur mit Kavernenspeichern und eine energieintensive Stahlindustrie.
Arcelor-Mittal strebt bis 2050 eine CO2-neutrale Stahlproduktion in Europa an, bis 2030 sollen die Emissionen bereits um 30 Prozent gesenkt werden. „Die Erreichung dieser Ziele basiert auf dem Einsatz neuer Technologien, die wir entwickeln“, sagt Dirk Francis, Vorstandsmitglied Technik Primary bei Arcelor-Mittal Bremen.
In der Strategie des Konzerns spielt der Einsatz von grünem Wasserstoff dabei eine bedeutende Rolle. Er trägt im Prozess zur Roheisenerzeugung dazu bei, den Einsatz von Kohlenstoff zu reduzieren. „Für unseren Standort in Bremen ist der Bau der Elektrolyse-Anlage ein Meilenstein auf dem Weg dieses Ziel zu erreichen. So schaffen wir die Voraussetzungen, um die CO2-Emissionen bei der Herstellung von Stahl weiter deutlich zu verringern“, so Francis.