Um die Entwicklung einer klimaneutralen Industrie zu fördern, muss der Ausbau erneuerbarer Energien vorangetrieben werden – und das bei wettbewerbsfähigen Preisen. Zu diesem Schluss kommt das von der nordrhein-westfälischen Landesinitiative IN4climate.NRW veröffentlichte Positionspapier „Industriezukunft konsequent gestalten“. Unterzeichner dessen sind zahlreiche Unternehmen und Verbände der energieintensiven Industrie, darunter etwa Thyssenkrupp und die Wirtschaftsvereinigung Stahl.
Strom aus erneuerbaren Energien bildet die Grundlage vieler innovativer Technologien, die der Gestaltung einer klimaneutralen Industrie dienen. Ein mittlerweile hoch angesehenes Beispiel ist die industrielle Verwendung von „grünem“, mit erneuerbaren Energien erzeugtem Wasserstoff. Entsprechende Alternativen ersetzen konventionelle Verfahren, die auf dem Einsatz fossiler Energieträger beruhen und hohe CO2-Emissionen verursachen. Letztere gilt es zu reduzieren, um die nationalen und internationalen Klimaschutzziele zu erreichen.
Für die energieintensive Industrie bedeutet das vor allem, den Strombezug auf regenerative Quellen umzustellen, sagt Samir Khayat, Geschäftsführer der Initiative IN4climate.NRW. Vor diesem Hintergrund, so Khayat, „müssen ausreichende Mengen bezahlbaren, regenerativen Stroms zur Verfügung stehen.“
Der Weg zur klimaneutralen Industrie: Drei Voraussetzungen
Damit die Transformation der Industrie gelingt, sind für die Partner der Klimainitiative drei Voraussetzungen ausschlaggebend. Zum einen müsse die hohe industrielle Nachfrage nach Strom aus erneuerbaren Energien gedeckt werden. Dafür sei es wichtig, die entsprechende Infrastruktur in Deutschland auszubauen und Importe von Strom und strombasierten Produkten zu ermöglichen.
Zum anderen müsse weiterhin auf die derzeit geringe Anzahl an Versorgungsunterbrechungen im hiesigen Stromsystem gesetzt werden. Um das Niveau zu halten, fordern die Partner einen an die erhöhten Bedarfe der Unternehmen angepassten Netzausbau sowie einen Ausbau der Speichermöglichkeiten. Auch die Sektorenkopplung und die Flexibilisierung der Stromnachfrage müsse weiter forciert werden. Voraussetzung hierfür sei eine Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren, um hinreichende Investitions- und Innovationsanreize zu schaffen.
Schließlich könnten die Marktakteure in NRW nur Investitionen tätigen, wenn sie verlässlich mit wettbewerbsfähigen Strompreisen kalkulieren können. Dahingehend habe sich bislang die Entlastung bei der Eigenstromnutzung bewährt, die somit auch weiterhin erhalten bleiben müsse. „Dezentrale Erzeugungsanlagen leisten ihren Beitrag im Rahmen der Energiewende, auch zur Stabilisierung des Stromsystems“, heißt es dazu in dem Entwurf.
Das vollumfängliche Positionspapier von IN4climate.NRW steht hier zum Download bereit.
Quelle, Foto: IN4climate.NRW