Mit einer Leistung von 1,2 Gigawatt gilt der britische Offshore Windpark Hornsea One von Ørsted als Wegbereiter für die Energiewende. Für dessen Monopile-Gründungsstrukturen lieferte der saarländische Stahlproduzent Dillinger rund 99.000 Tonnen Grobbleche.
120 Kilometer vor der Ostküste Großbritanniens gelegen, ist Hornsea One weiter vom Festland entfernt als jeder andere bisher fertiggestellte Offshore Windpark. Der Park erstreckt sich mit insgesamt 174 7-Megawatt-Windturbinen über eine Fläche von 407 Quadratkilometer und ist damit größer als die Insel Malta. Und auch die Dimensionen der Windturbinen beeindrucken: Sie ragen rund 190 Meter in den Himmel, die Rotorblätter sind 75 Meter lang und mit einem Rotordurchmesser von 154 Meter sind die Windturbinen im Durchmesser größer als das Riesenrad London Eye.
Für die Monopile-Gründungsstrukturen setzte der Windpark auf Stahl von Dillinger. Die Windturbinen stehen in Wassertiefen von bis zu 40 Meter auf Monopile-Fundamenten mit Durchmessern bis zu 8,1 Metern und einem Gewicht von jeweils 900 Tonnen. Für diese lieferte Dillinger rund 99.000 Tonnen thermomechanisch gewalzte Grobbleche in Dicken von 30 bis 90 Millimetern.
Schon gewusst? Sogenannte „Monopile“-Fundamente haben sich bei Offshore-Windkraftanlagen als erste Wahl etabliert. Sie bestehen aus einem zentralen Tragrohr und einem Zwischenstück, auf welchem die Windkraftanlage montiert ist. Der Vorteil: Monopiles sind am Meeresboden relativ schnell zu installieren und bedürfen keiner großen Vorarbeit. Auch der Wartungsaufwand hält sich vieler Hersteller zufolge in Grenzen.
„Es ist unser Ziel, Stahl auf die modernste und nachhaltigste Weise herzustellen und damit unseren Beitrag für die Energiewende zu leisten“, betont Tim Hartmann, Vorstandsvorsitzender von Dillinger. „Stahl ist der Werkstoff der Energie- und Mobilitätswende und es ist daher zwingend notwendig, dass die Rahmenbedingungen für unseren Stahl in Europa noch in diesem Jahr absolut fair gestaltet werden.“ Er fordert weiter: „Hierzu gehören verlässliche politische Rahmenbedingungen wie ein fairer Außenhandelsrahmen, Unterstützung bei der Transformation zur CO2-freien Stahlproduktion und ausreichend grüne Energie zu wettbewerbsfähigen Preisen.“
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