Im Juni dieses Jahres wurde der alte Gasometer der Saarstahl AG in Neunkirchen rückgebaut. Dessen Nachfolger, so gibt das Unternehmen nun bekannt, spart Energie von rund 600 Neunkircher Haushalten pro Jahr ein. In Zahlen sind das 2.500.000 kWh.
Seit Anfang des Jahres betriebt Saarstahl seine Hubbalkenöfen im Neunkircher Werk mit reinem Erdgas. Bei der nun in Betrieb genommenen Anlage handelt es sich um einen Zwischenspeicher zur Abdeckung der Lastspitzen in der Gasversorgung der beiden Hubbalkenöfen. Der Clou dabei: Saarstahl zufolge ist nach Fertigstellung der Anlage nichts mehr von ihr zu sehen. Die Röhren des Speichers befänden sich unter der Oberfläche des Werksgeländes.
Saarstahl investierte mehr als 8 Millionen Euro
Der Erdgasspeicher besteht aus 10 nebeneinander und bis zu 4 Meter unter der Geländeoberfläche liegenden Röhren mit einem Gesamtvolumen von ca. 1.000 Kubikmetern. Die Länge der Speicherröhren stellte besondere Anforderungen an die Logistik: Schwerlasttransporter lieferten die 32,5 Meter langen Rohre auf das Werksgelände und ein 300-Tonnen-Kran mit einem Radius von fast 80 Metern hievte anschließend die Rohre in die 69 x 25 Meter große Baugrube. Hier wurden jeweils zwei Rohre zu einer 65 Meter langen Röhre zusammengeschweißt.
Mehr als 8 Millionen Euro hat Saarstahl in die Umstellung der Öfen auf Erdgasbetrieb sowie in einen neuen sogenannten Röhrenspeicher als Ersatz des Gasometers investiert. Für die Modernisierung des gesamten Werks nahm das Unternehmen über 100 Millionen Euro in die Hand. „Mit dem Röhrenspeicher zeigt Saarstahl, dass wir auch in schwierigen Zeiten Verantwortung für eine nachhaltige Produktion und die Zukunftsfähigkeit des Standorts Neunkirchen übernehmen“, freut sich Werksleiter Thomas Nikolay über den Neubau.
Nach Unternehmensangaben arbeitet der neue Speicher „deutlich effizienter und kostengünstiger als der frühere Scheibengasbehälter. Dazu sei es gelungen, ihn kleiner zu bauen, „da das Brenngas im verdichteten Zustand gespeichert wird“.
Alle Daten auf einen Blick
- Anzahl der Röhren: 10 Stück
- Länge: jeweils 65 Meter (aus zwei 32,5 Meter)
- Durchmesser: 1,40 Meter
- Wandstärke der Röhren: 14,2 Millimeter
- Gesamtvolumen geometrisch: 1.000 Quadratmeter
- Maximaler Druck: 32 bar
- Maximales Gasvolumen: circa 32.000 Normkubikmeter
- Baujahr: 2020
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