Für seinen Geschäftsbereich Grobblech sieht Thyssenkrupp nach eigenen Angaben keine Zukunft mehr und beginnt mit den Planungen, das entsprechende Werk in Duisburg-Hüttenheim spätestens zum 30. September 2021 stillzulegen. Eine entsprechende Beschlussfassung des Aufsichtsrates der Thyssenkrupp Steel Europe AG stände bevor.
Auch nach mehreren Monaten konnte Thyssenkrupp keinen Käufer für das Geschäft finden, heißt es in einem Statement der Stahlsparte Steel Europe. Letztere hatte bereits im Frühjahr den Beschluss zur Stillsetzung gefasst, sofern ein Verkauf nicht möglich sein sollte. Der Gesellschaft zufolge kam für den Verkaufsprozess erschwerend hinzu, dass durch die Corona-Pandemie die Nachfrage nach Grobblechprodukten „weiter massiv unter Druck geraten ist“.
Entlassungen seien mit der Stillsetzung des Werks nicht verbunden, so Thyssenkrupp Steel Europe. Von den rund 800 Mitarbeitern erhielten gut 90 Prozent Ersatzarbeitsplätze im Duisburger Norden oder an anderen Standorten von Thyssenkrupp Steel. Weitere Mitarbeiter würden über Altersteilzeitregelungen aus dem Unternehmen ausscheiden können.
Verbleibende Kundenaufträge will das Unternehmen in den nächsten Monaten abarbeiten, woraufhin die schrittweise Stillsetzung erfolgen soll. Davon ausgeschlossen sei eine Warmbandquerteilanlage in Antwerpen, die 20 Mitarbeiter beschäftigt.
Das im Duisburger Stadtteil Hüttenheim gelegene Grobblech-Werk bewegt sich in einem äußerst schwierigen Marktumfeld und schreibt seit Jahren rote Zahlen, ohne Aussicht auf nachhaltige Erholung. Zu den Produkten des Geschäftsbereichs gehören unter anderem verschleißfeste Stähle für Baumaschinen, Pipelinestähle, Bleche für den Schiffbau oder für Mobilkrane. Gegründet wurde das Werk 1963, 1970 kam es zum Thyssen-Konzern.
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