Seinem Ziel, bis 2045 ohne den Einsatz fossiler Brennstoffe zu produzieren, ist der SSAB-Konzern einen Schritt näher gekommen. Vor kurzem hat dieser eine Vorstudie zu dem Projekt „Energy4Hybrit“ abgeschlossen.
Darin untersuchte der schwedische Stahlhersteller fossilfreie Energiequellen – vor allem Nebenprodukte aus Biomaterial -, um fossile Brennstoffe in bestimmten Produktionsprozessen (etwa Walzen) zu ersetzen. Als Referenz diente das SSAB-Werk im finnischen Raahe. Dort ist es nach eigenen Angaben möglich, einen erheblichen Teil des fossilen Brennstoffverbrauchs durch biobasierte Komponenten zu ersetzen. Auf Grundlage dieser Ergebnisse wolle SSAB nun in Folgeprojekten technische Lösungen entwickeln, so Harri Leppänen, Direktor für Umwelt und Sicherheit im Unternehmen. Erprobt würden letztere auch weiterhin in Raahe.
Die Universität Oulu und das Technische Forschungszentrum VTT untersuchten und modellierten alle Energieflüsse im Werk als Teil der Vorstudie. Die Energieunternehmen Gasum, Neste und St1 indes untersuchten den Einsatz und die Verfügbarkeit von alternativen Energiequellen. Unterstützung erhielt das Konsortium von der Regierungsorganisation Business Finland.
Die Roheisenerzeugung ist für etwa 90 Prozent der CO2-Emissionen von SSAB verantwortlich. Die Energy4Hybrit-Vorstudie und die darauf aufbauenden Folgeprojekte konzentrieren sich auf die nach der Eisenerzreduktion verbleibenden 10 Prozent der CO2-Emissionen, die bei zahlreichen anderen Stahlproduktionsprozessen als der Eisenerzeugung entstehen. Gemeinsam mit den Partnern der Hybrit-Initiative, LKAB und Vattenfall, strebt SSAB eine fossilfreie Wertschöpfungskette an – von der Mine bis zum Endprodukt.