Die Benteler Gruppe hat sich mit ihren Partnern und Gesellschaftern auf eine Refinanzierung mit einer Laufzeit bis Ende 2024 geeinigt. Einem Bericht des Handelsblattes zufolge gelte diese für die gesamte Schuldenlast des Konzerns in Höhe von 1,8 Milliarden Euro.
Die Voraussetzungen für die rechtliche Umsetzung seien bereits vollständig erfüllt, so Benteler in einem Statement. KfW-Kredite nähme das Unternehmen dabei nicht in Anspruch. „Nachdem wir bereits Ende 2018 einen umfassenden Transformationsprozess eingeleitet haben, haben wir 2020 die Restrukturierung weiter intensiviert und beschleunigt“, kommentiert CEO Ralf Göttel. Die frühzeitig gesetzten Maßnahmen hätten der Gruppe auch in der Covid-19-Pandemie geholfen: „Mit der erfolgreichen Unterzeichnung der Refinanzierungsvereinbarung mit den Finanzierungspartnern haben wir zum Jahresende einen wichtigen Erfolg erzielt und ein klares Zeichen gesetzt, dass unser Restrukturierungsprogramm greift.“
Benteler will „Kapazitäten an veränderte Nachfrage anpassen“
Im Zuge der Transformation hat sich Benteler auf das Kerngeschäft als Metall-Prozess-Spezialist mit Fokus auf den Automobilsektor ausgerichtet. An rund 100 Standorten weltweit hat das Unternehmen nach eigenen Angaben in beiden Divisionen – Automotive und Steel/Tube – „eine verbesserte Kosteneffizienz und schlankere Organisation“ geschaffen. Unterstützend wirkten dabei neue Möglichkeiten der Digitalisierung wie vorausschauende Instandhaltung oder Qualitätssicherung.
Gleichzeitig seien gezielt Projekte im Bereich E-Mobiliät und Leichtbaulösungen umgesetzt worden. „So entwickeln wir seit 2020 für den chinesischen Automobilhersteller Evergrande Vorder- und Hinterachsen-Module für E-Fahrzeuge der Mittelklasse“, so Benteler. In der nächsten Phase der Transformation liege der Schwerpunkt unter anderem auf Maßnahmen zur Energieverbesserung. Götte betont auch, die Lage weiterhin analysieren zu müssen, um auf Marktentwicklungen in den unterschiedlichen Regionen reagieren zu können. „Dabei werden wir an einigen Stellen Kapazitäten an eine veränderte Nachfrage anpassen, wohingegen wir Wachstumsfelder gezielt ausbauen.“
Quelle: Benteler, Foto: Shutterstock