Skulpturen jeglicher Art werden von ihren Künstlern oft für die Ewigkeit geschaffen. Umso schöner ist es, wenn ebendiese Werke in ihrem Bestehen auf ganz natürliche Weise ihr Erscheinungsbild verändern können – wie es mit dem sogenannten „NAWA“-Pavillon im polnischen Breslau gelungen ist.
Bei „NAWA“ handelt es sich um eine ultraleichte, langlebige Konstruktion, die aus insgesamt 35 Stahlbögen besteht. Zusammengesetzt bilden sie ein offenes Portal, das von zwei Seiten leicht zugänglich ist. Die bionische Form und die hochglanzpolierte Oberfläche reflektieren dabei die Umgebung. So verändert sich das Aussehen von NAWA im Laufe des Tages ständig und bietet zu jeder Zeit ein erstaunliches Lichtspiel. Die Skulptur befindet sich auf der Daliowa-Insel. Dabei handelt es sich um die kleinste von über einem Dutzend Inseln in der Stadt Breslau, die aufgrund ihrer über 100 Brücken auch als das „Venedig Polens“ bezeichnet wird.
Auf seiner Website nennt der Künstler Oskar Zieta, der die Skulptur geschaffen hat, die Bionik als wichtigste Inspirationsquelle. „Dieser Zweig der Wissenschaft ermöglicht es, technische Lösungen zu erfinden, die das Verhalten von lebenden Organismen nachahmen“, so Zieta. Die Suche nach der Form habe den Künstler zu der Konstruktion von bionischen Bögen geführt, die miteinander verbunden sind. Damit beziehe sich die Form von NAWA sowohl auf die natürliche Umgebung als auch auf die benachbarten Gebäude. Das Gewicht der ultraleichten Konstruktion verdanke Zieta dessen Technologie „FiDU“. Sie ermögliche es, die zusammengeschweißten Stahlelemente zu verformen. „Dank des ‚Aufblasens‘ mit Druckluft werden die Metallformen haltbar und stabil und behalten gleichzeitig ihre Leichtigkeit“, deutet Zieta den Fertigungsprozess an. NAWA sei die erste FiDU-Konstruktion im großen Maßstab.
Ein weiteres Stahl-Kunstwerk im Bild: Mary’s Shell in Lancashire