Acht Unternehmen und Institutionen entwickeln einen sektorenübergreifenden Bebauungsplan für Wasserstoffinfrastruktur und -produktion. Die Region soll schneller, vernetzter und nachhaltiger die grüne Transformation vorantreiben.
E.ON, Evonik, RWE, thyssenkrupp und Vonovia wollen zusammen mit dem Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion, dem RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung die grüne Transformation an Rhein und Ruhr beschleunigen. In einem gemeinsamen Projekt will man einen sektorenübergreifenden Zukunftsplan für eine Wasserstoffmodellregion entwickeln. Ziel sei es, Pionierlösungen aus Industrie, Energiewirtschaft, Mobilität und Wohnen zu vernetzen. So könne man das Ruhrgebiet zur Vorreiterregion für eine erfolgreiche Energiewende machen, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung.
Das Ziel: Das Ruhrgebiet soll zu dem Industrie-, Wohn- und Lebensraum mit CO2-freiem Wasserstoff in Deutschland werden und damit Maßstäbe für eine Wasserstoffwirtschaft in industriellen Ballungsräumen setzen. Das Projekt soll die Grundlage für die dafür notwendige Planung für Infrastruktur und Produktion schaffen.
Maßstäbe für eine Wasserstoffwirtschaft in industriellen Ballungsräumen
Die Transformation einer der größten deutschen industriellen Kernregionen wie dem Ruhrgebiet sei eine erhebliche Herausforderung, schreiben die beteiligten Unternehmen. Es gelte, den sektorenübergreifenden Wasserstoffbedarf zu ermitteln, den dafür erforderlichen Ausbau Erneuerbarer Energien oder alternativer Wasserstoffimporte zu bemessen sowie die notwendige Transportinfrastruktur aufzuzeigen. Aus den erhobenen Daten entstehe eine Roadmap. Anhand derer könnten koordinierte Infrastrukturinvestitionen mit den privatwirtschaftlichen Investitionszyklen optimal abgestimmt werden. Eine solche Roadmap sei Voraussetzung, um Planungssicherheit für alle Beteiligten zu schaffen und die Region zum attraktiven Investitionsstandort zu machen. In keiner anderen deutschen Region sei die Ausgangslage besser, um diese Aufgabe zu lösen. Mit einer einzigartigen Verknüpfung über alle Sektoren hinweg könnte man im Ruhrgebiet Synergien bei Erzeugung, Speicherung, Verteilung und Verbrauch heben. Die Bedingungen für den Aufbau einer flächendeckenden Wasserstoffinfrastruktur seien ideal.
„Das Ruhrgebiet soll zu einer führenden Wasserstoffmodellregion werden – mit einem ganzheitlichen, sektorenübergreifenden Bebauungsplan für Wasserstoffproduktion und -infrastruktur“, so die Unternehmen. Dabei will das Projekt die Transformation konkret beschreiben und Pilotprojekte auf den Weg bringen, die bis 2030 mindestens 50 Prozent des in der Region benötigten treibhausgasarm erzeugten Wasserstoffes zur Verfügung stellen Im Ergebnis soll das Projekt signifikant und schnell zur Reduktion der CO2-Emissionen im Ruhrgebiet beitragen, während eine leistungsfähige Industrieregion erhalten bleibt.