Bei Verbraucher-Produkten hat der Wandel hin zu CO2-neutralen Produkten bereits begonnen. Als Beispiel führt Stahlerzeuger ArcelorMittal seinen Kunden Bette an, einen Sanitärausstatter. Dieser hat jetzt erste Green-Steel-Zertifikate „XCarb“ gekauft.
„Aktuell stellen wir fest, dass das Interesse und die Nachfrage zu grünen Produkten und unseren Bemühungen und Bestrebungen rund um das Thema Ressourcenschonung zunehmen“, sagt Bette-Geschäftsführer Thilo C. Pahl. „Wir gehen davon aus, dass qualitativ hochwertige, mit eindrucksvollem Design und mit unserem grünen Stahl gefertigte Produkte wie die Badewannen, Duschwannen und Waschtische von Bette den Anfang machen und andere Hersteller den Trendsettern schnell folgen“, ist sich Grünewald sicher.
Emissionsarmer Stahl: Die Nachfrage steigt
„Damit die Transformation der Stahlbranche mit grünen Stahlzertifikaten und letztlich emissionsfreien Stahlprodukten gelingt, müssen die Produkte vom Endverbraucher angenommen werden“, erklärt Jochen Grünewald, Managing Director ArcelorMittal Commercial DACH. Dabei spielen aus Sicht von ArcelorMittal die Unternehmen, die Stahlprodukte für Endverbraucher herstellen, eine zentrale Rolle. „Dank unserer „XCarb“ Green-Steel-Zertifikate können die Kunden, die unsere Zertifikate erwerben, die CO2-Einsparungen direkt an ihre Endkunden weitergeben – ganz im Sinne des Scope-3-Ansatzes.“
Dem stimmt der Geschäftsführer des ArcelorMittal-Kunden und Sanitärausstatters Bette, Hersteller von hochwertigen Badelementen aus emailliertem titanlegiertem-Stahl, zu. „Wir haben die ersten 1.000 Tonnen Stahl auf Basis von XCarb Green Steel-Zertifikaten für unsere Produkte geordert und sehen darin einen Beitrag, ArcelorMittal bei der erforderlichen Transformation zu unterstützen. Zudem passt Stahl mit niedrigeren CO2-Emissionen sehr gut in unsere eigene Nachhaltigkeitsstrategie,“ sagt Bette-Geschäftsführer Thilo C. Pahl.
ResponsibleSteel und XCarb: Bremen und Eisenhüttenstadt sind zertifizierte Produktionsstätten
„Zusammen mit unserer XCarb-Initiative verkörpern unsere ResponsibleSteel-Zertifizierungen das, was wir unseren Kunden in Bezug auf Nachhaltigkeit bieten wollen“, erklärt Steffen Lüdemann, Mitglied der Geschäftsleitung des ArcelorMittal-Werks in Eisenhüttenstadt. ArcelorMittal Bremen und Eisenhüttenstadt gehören zu den weltweit ersten Standorten der ArcelorMittal-Gruppe, die nach der Standardisierungsinitiative ResponsibleSteel™ für Nachhaltigkeit in der Stahlindustrie zertifiziert wurden. „Wir haben uns auf die Zertifizierung drei Jahre intensiv vorbereitet. Und wir verstehen es als Auszeichnung, dass die Mitarbeitenden in Eisenhüttenstadt die Zertifizierung dieses Jahr im Juli zusammen mit unseren Kolleginnen und Kollegen in Bremen erreicht haben“, so Lüdemann.
ResponsibleSteel ist eine gemeinnützige Organisation, die Nachhaltigkeitsstandards und ein unabhängiges Zertifizierungsprogramm für die Stahlwertschöpfungskette entwickelt hat. Im Kern handelt es sich dabei um eine Zusammenarbeit mehrerer Interessengruppen aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft. An dieser Initiative sind welt über 40 Mitglieder und Partner aus Unternehmen und zivilgesellschaftlichen Organisationen beteiligt.
„XCarb“: Zertifizierte Produkte
Unter der Dachmarke „XCarb“ werden bei ArcelorMittal alle Produkte, Prozesse und Projekte für reduzierte, niedrige oder null CO2-Emissionen vereint. Die damit verbundenen XCarb® Green Steel-Zertifikate geben Kunden die Möglichkeit, ihre Scope-3-Emissionen sofort zu senken. Sie basieren auf Investitionen des Unternehmens, die zu CO2-Einsparungen führen. Diese Einsparungen werden von unabhängiger Seite geprüft und in „XCarb“ Green Steel-Zertifikate umgerechnet. Der dabei verwendete Faktor stellt die durchschnittliche Kohlenstoffintensität der europäischen Stahlerzeugung dar. ArcelorMittal geht davon aus, dass bis Ende 2022 etwa 600.000 entsprechende Tonnen grünen Stahls als Ergebnis weiterer CO2-Emissionsreduzierungen bei ArcelorMittal Europe – Flat Products angeboten werden können.
Mit „XCarb recycled and renewably produced“ hat ArcelorMittal Produkte konzipiert, die im Elektrolichtbogenofen mit Hilfe von Stahlschrott entstehen. Recycelt und erneuerbar produziert bedeutet, dass der physische Stahl auf 100 Prozent recyceltem Material (Schrott) basiert; ebenso kam erneuerbare Energie zum Einsatz. Das ergibt einen extrem niedrigen CO2-Fußabdruck von 300 kg CO2 pro Tonne Stahl. Die dabei verwendete Energie ist mit einer Herkunftsgarantie aus erneuerbaren Quellen unabhängig verifiziert.
Hintergrund: Steel4Future – die deutsche Transformationsstrategie
Mit Milliardeninvestitionen will ArcelorMittal Germany in den kommenden Jahren den Wandel zu einer CO2-neutralen Stahlproduktion vorantreiben. In den vier deutschen ArcelorMittal-Werken entstehen deswegen aktuell an vielen Stellen neue Technologien und Produktionsabläufe. Auf der Basis von Wasserstoff und Strom aus erneuerbaren Energien sollen sie den Einsatz von Erdgas und Kokskohle ablösen.
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