ArcelorMittal Belgien hat thyssenkrupp Uhde den Auftrag zur Errichtung einer Entschwefelungsanlage am Standort Gent erteilt. Hauptziel dieses Brownfield-Projekts ist die Erweiterung der bestehenden Koksofengas-Aufbereitungsanlage um eine hochmoderne Anlage zur Schwefelentfernung und Rückgewinnung. Die neuen Anlagen sollen im Juli 2023 in Betrieb gehen.
Die ursprüngliche Kokerei hatten die Kokereispezialisten von thyssenkrupp Uhde vor 25 Jahren gebaut, damals noch unter dem Namen Thyssen Still Otto. „Wir freuen uns über das anhaltende Vertrauen unseres Kunden ArcelorMittal“, sagt Michael Petzinna, Executive Director der Operating Unit Coke Plant & Inorganic Acids. Sein Unternehmen wird die proprietären Verfahren zur Entschwefelung sowie „Monoclaus“ für eine hocheffiziente Schwefelrückgewinnung installieren.
Intelligente Integration von bestehenden und neuen Prozesseinheiten mit geringem Aufwand
Wie bei allen Brownfield-Projekten mussten spezifische Anforderungen erfüllt werden. In diesem Fall benötigte die bestehende Gasaufbereitungsanlage auch ein neues Back-up-System für den bestehenden Teil. Hier konnte thyssenkrupp Uhde eine intelligente Lösung anbieten, die bestehende und neue Prozessstränge des „Cyclasulf“-Verfahrens miteinander verbindet. Diese etablierte, fortschrittliche Lösung zur Entschwefelung von Koksofengas entfernt Schwefelwasserstoff (H2S) und Ammoniak (NH3) sehr effizient aus dem Koksofengas. Der säurehaltige Gasstrom wird konzentriert und für die Weiterverarbeitung zu Schwefel oder Schwefelsäure vorbereitet. In Gent wird elementarer Schwefel zurückgewonnen. Moderne Stoffaustauschelemente reduzieren die Größe der erforderlichen Ausrüstung erheblich, so dass der Platzbedarf gering bleibt. Dies gilt laut Pressemitteilung auch für das „Monoclaus“-Verfahren zur Schwefelrückgewinnung und Ammoniakspaltung. Es ermöglicht die Herstellung von flüssigem, reinem Schwefel mit einem Minimum an Ausrüstung und Rohrleitungen im Vergleich zu herkömmlichen Claus-Anlagen. Das führt zu einer sehr kompakten Anordnung und geringem Platzbedarf.
Optimierter Ersatz durch thyssenkrupp Uhde
Durch die Realisierung dieser neuen Back-up-Anlage wird ArcelorMittal Gent in der Lage sein, während Wartungs- oder Revisionsstillständen eine emissionsarme Entschwefelungsanlage zu betreiben und damit die frühere Rückgewinnungsanlage, die eine geringere Entschwefelungskapazität hatte, effektiv zu ersetzen. Unter dem Strich sei das Projekt ein „weiterer Meilenstein bei der Verbesserung der Umweltfreundlichkeit unseres Werks in Gent“, so Jeroen Van Lishout, COO Primary von ArcelorMittal Belgien. Auch komme man dem, die SOx-Emissionen zu reduzieren, „gewissenhaft näher“, gab er weiter zu Protokoll.
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