Mit Blick auf die Elektromobilität sich Frankreich ambitionierte Ziele gesetzt. Erkannt hat dies nun auch der Stahlkonzern ArcelorMittal, der seine Elektrobandproduktion nun komplett dorthin verlegen will.
ArcelorMittal will nach eigenen Angaben über 300 Millionen Euro in seinen Standort im französischen Mardyck investieren. Dort soll eine neue Produktionseinheit für Elektroband entstehen, das für die Herstellung von Motoren von Elektrofahrzeugen benötigt wird. Sie ergänzt damit das bestehende Werk in Saint-Chély d’Apcher und schafft nach Konzernangaben „mehr als 100 direkte Arbeitsplätze“. Die Inbetriebnahme des Werks ist für das Jahr 2024 angesetzt. Ab dann soll es ArcelorMIttal zufolge 200.000 Tonnen jährlich produzieren.
ArcelorMittal profitiert von Milliarden-Investitionspaket
Mit dem neuen Werk werden alle Elektrobänder von ArcelorMittal in Frankreich hergestellt. Dadurch soll die Elektromobilität des Landes gestärkt werden, die in Frankreich besonders gut etabliert ist. Ende des vergangenen Jahres hatte Frankreichs Präsident Emanuel Macron einen 30 Milliarden schweren Investitionsplan zur wirtschaftlichen Modernisierung des Landes präsentiert. Davon sollen vier Milliarden Euro in den Verkehrssektor gehen. Unter anderem sprach Macron das Ziel aus, bis 2030 zwei Millionen Elektro- und Hybridautos zu produzieren – vor allem dank dreier französischer Gigafactorys für Batterien.
Elektroband bezeichnet im engeren Sinn kaltgewalztes Band aus Eisen-Silizium-Legierungen. Seinen Namen verdankt das Material seiner Fahigkeit, die Effizienz elektrischer Geräte zu steigern: Es verringert die durch Wirbelströme verursachten magnetischen Verluste, die im Kern ebensolcher entstehen.