Unterbrechungen in der Gasversorgung würden nicht nur die Produktion und rund 500.000 Arbeitsplätze in Stahl und Metall verarbeitenden Branchen gefährden. Sondern auch die Industrien ihrer Auftraggeber. Der Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung (WSM) unterstützt die Regierungsforderung nach einem sofortigen Stopp des Angriffskriegs und die Sanktionen gegen Russland und Belarus. Doch er fordert auch Versorgungssicherheit und finanzielle Unterstützung für Zulieferer.
Aufgrund der dynamischen Veränderung der Lage ruft der WSM nach zügigen Reaktionen. Die Verantwortlichen müssen jetzt beweglich sein, bürokratische Hemmnisse abbauen und neue sofort überprüfen und aussetzen, so der Verband. Genehmigungsverfahren sind zu verkürzen, z. B. für neue Infrastrukturprojekte. Unternehmen brauchen eine sichere Energieversorgung und eine sofortige finanzielle und bürokratische Entlastung.
„Ohne uns kein Windrad“
Ohne Vorleistungsgüter aus Metall „entsteht kein Windrad, das Deutschland unabhängig von fossilen Brennstoffen macht“, so Hubert Schmidt, Präsident des WSM. „Die Politik hat jetzt die einmalige Chance, verkrustete Strukturen zu reformieren und schneller zu werden. Weitere drückende Compliance- und Dokumentationspflichten sind nicht tragbar“, betont Schmidt. Wenn die Regierung jetzt nicht sofort reagiert, träfe das nahezu alle deutschen Branchen: „Produkte der Stahl- und Metallverarbeitung sind u. a. für Automobilindustrie, Maschinenbau, Sicherheitstechnik und Elektroindustrie unverzichtbar. “, unterstreicht Schmidt. Allein an den Stahl und Metall verarbeitenden Branchen hängen rund 500.000 Arbeitsplätze – in den mitbetroffenen Kundenindustrien sind es weitere Millionen.
„Energiepreise ohne staatliche Aufschläge“
Der WSM verlangt auch eine schnelle finanzielle Entlastung der meist mittelständischen Unternehmen angesichts uferloser Gas- und Stromkosten. „Die Politik muss die Energiepreise weitgehend von staatlichen Aufschlägen befreien“, so WSM-Hauptgeschäftsführer Christian Vietmeyer. „Die Kostenexplosion erfordert zudem in den Lieferketten ein partnerschaftliches Verständnis für kooperative Lösungen.“
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