Der französische Rohrhersteller Vallourec „baut seine europäische Struktur um und verkleinert seine Organisation mit dem Ziel, die europäischen Werke neu auszurichten“, heißt es in seinem Finanzbericht für das erste Quartal.
Die Gruppe beginnt mit der Schließung der Wärmebehandlungsanlage im französischen Saint-Saulve in Frankreich und der Gewindeschneidanlage in Bellshill in Schottland und schließt auch die Veräußerung von Vallourec Bearing Tubes ab. Die Schließung der Walzwerke für Fertigrohre in Deutschland ist ebenfalls im Gange und wird in den nächsten zwei Jahren vollzogen werden.
Düsseldorf und Mülheim betroffen
Im Jahr 2021 beschloss das Unternehmen, seine deutschen Standorte in Düsseldorf und Mülheim und andere europäischen Werke zu veräußern, hat aber bis heute noch keinen Käufer gefunden. Die deutsche Produktion für den Öl- und Gassektor wird nach Brasilien verlagert, wobei bis Ende kommenden Jahres 110 Millionen € in die brasilianischen Werke investiert werden. Die Schließung der Werke in Deutschland bedeutet eine Reduzierung der Walzkapazität von Vallourec um 685.000 Tonnen. Sie betrifft 2.400 Mitarbeiter, von denen 1.000 am Montag vor der Zentrale des Konzerns in Paris gegen die Pläne demonstrierten.
„Diese Rationalisierung wird die Konsolidierung aller europäischen Gewindewalzaktivitäten an einem einzigen Standort in Aulnoye in Frankreich zur Folge haben,“ so das Unternehmen in seinem Bericht.
Erhöhte Investition in Exploration
Vallourec sieht für den Zeitraum 2022-2025 ein sich verbesserndes Marktumfeld und erhöhte Investitionen in die globale Exploration und Produktion (E&P). Die Bohraktivitäten nehmen weltweit wieder zu, insbesondere in Nordamerika und dem Nahen Osten, aber auch in Nordafrika. Dank der weltweit wieder anziehenden Nachfrage steigen auch die Preise für OCTG, so dass die Gruppe für dieses Jahr mit guten Ergebnissen rechnet.
30% Umsatzanstieg
Vallourec erzielte im ersten Quartal einen Umsatz von 916 Mio. €, was einem Anstieg von 30 % gegenüber dem Vorjahr entspricht, der vor allem auf Nordamerika zurückzuführen ist. Das EBITDA betrug 45 Mio. € im Vergleich zu 80 Mio. € im ersten Quartal 2021, das durch die Schließung der Eisenerzmine negativ beeinflusst wurde. Dank der verbesserten Marktbedingungen prognostiziert das Unternehmen jedoch für 2022 ein EBITDA, das deutlich über dem von 2021 liegt.
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