Der Mineralölkonzern BP und thyssenkrupp Steel gehen eine strategische Kooperation ein, um die Dekarbonisierung der Stahlindustrie zu unterstützen. Hierzu haben die Partner eine Absichtserklärung (MoU) unterzeichnet. Die geplante Zusammenarbeit schließt die Lieferung von CO2-armem Wasserstoff (blau und grün) und Strom aus erneuerbaren Energien ein. Zudem beabsichtigen die Unternehmen, sich gemeinsam für politische Maßnahmen einzusetzen, die die Entwicklung von grünem Stahl in Europa fördern.
Der BP-Konzern will die Produktion von grünem Wasserstoff in seinen Raffinerien in Lingen/Deutschland, Rotterdam/Niederlande und Castellón/Spanien vorantreiben. Das Unternehmen entwickelt eigenen Angaben zufolge weltweit Projekte zur Herstellung von blauem und grünem Wasserstoff, unter anderem im Vereinigten Königreich und in Australien. „Die Stahl- und die Energieindustrie sind seit langem eng miteinander verbunden“, betont William Lin, Executive Vice President Regions, Cities and Solutions von bp. „Mit unseren ähnlich gelagerten Zielen und einander ergänzenden Investitionen können thyssenkrupp Steel und bp gemeinsam dazu beitragen, dass die Dekarbonisierung in dieser Branche, in der Emissionen schwer vermeidbar sind, schneller umgesetzt wird.“
thyssenkrupp Steel verursacht 2,5 Prozent der CO2-Emissionen in Deutschland, hauptsächlich am Standort Duisburg, an dem die betriebenen Hochöfen die Hauptemittenten sind. Durch die Umstellung der kohlebetriebenen Hochöfen auf Direktreduktionsanlagen, in denen Eisenerz mit kohlenstoffarmem Wasserstoff reduziert wird, will das Unternehmen die Stahlherstellung perspektivisch klimaneutral aufzustellen. Bis 2025 sollen bereits 400.000 Tonnen CO2-reduzierter Stahl produziert werden. Dazu wird in steigendem Maße Strom aus erneuerbaren Energien eingesetzt werden müssen. Dies kann nur durch eine gut ausgebaute Wasserstoffinfrastruktur mit einem überregionalen Pipelinenetz gewährleistet werden. Das MoU ist ein wichtiger Meilenstein für uns, um mit bp die Weichen für eine zuverlässige Energieversorgung in der Zukunft zu stellen“, erklärt hierzu Dr. Arnd Köfler, CTO von thyssenkrupp Steel.
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