Im Zuge seiner Nachhaltigkeitsstrategie kooperiert der Werkstoffhändler Kerschgens mit dem Berliner Startup Numcamp, das eine neue Anwendung für das Energie- und Kimamanagement auf den Markt gebracht hat. Die App mit dem Namen „EnPI“ bietet Funktionen, die den Einstieg in Monitoring und Einsparen von Energie und CO2 erleichtern soll.
Nach dem Start der Kooperation hat Kerschgens damit begonnen, betriebliche Maschinen mit einem hohen Energieverbrauch genauer unter die Lupe zu nehmen. Eine davon ist die Strahl- und Konservieranlage. Hier wird das Material in einem Vorwärmofen durch Flüssiggas aufgewärmt, bevor die Oberfläche dann durch den Beschuss mit kleinen Stahlkugeln gereinigt und von Rost und Zunder befreit wird. Dieser entrostete Zustand wird danach durch Aufbringen einer dünnen Farbschicht konserviert. Mit Hilfe der Auswertungsmöglichkeiten, die die Software von Numcamp bietet, konnte der Einsatz der Strahl- und Konservieranlage laut Kerschgens optimiert und die Effizienz pro Tonne gestrahltem Material um 30 Prozent gesteigert werden. Das bedeutet eine Einsparung von circa 22.500 Litern Flüssiggas (entspricht etwa 35 Tonnen CO2) in den ersten neun Monaten des Jahres.
Dominik Garbrecht beschäftigt sich bei Kerschgens mit allen Bereichen der internen und externen Logistik und steuert den Einsatz der App. »Das EnPI-Tool und seine Auswertungsmöglichkeiten bieten uns die Chance, den Energieverbrauch einzelner Prozesse genauer auszuwerten und mögliche Verbesserungspotenziale wahrzunehmen. Der Flüssiggasverbrauch der Strahlanlage zeigt auf, dass selbst durch kleine Anpassungen im täglichen Betrieb, sowohl Kosten als auch CO2-Emissionen erheblich gesenkt werden können«, resümiert Garbrecht seine ersten Erfahrungen mit der neuen Technologie. Die positiven Erkenntnisse dienen dem Unternehmen jetzt als Grundlage und werden nun weitere Bereiche – wie zum Beispiel den Dieselverbrauch des Firmenfuhrparks – durchleuchten.