Seit Dezember vergangenen Jahres ist das Essener Labor für Stahlbau (ELSta) am Institut für Metall- und Leichtbau der Universität Duisburg-Essen (UDE) als akkreditiertes Prüflaboratorium anerkannt. Spezialisiert auf verschraubte Verbindungen im Stahlbau hat es deutschlandweit kaum Konkurrenz – als nicht nur prüfendes, sondern auch selbst forschendes Labor an einer Universität ist es hierzulande in ihrem Fachgebiete sogar einzigartig.
Auf seinen Anziehprüfstand für mechanische Verbindungsmittel ist das ELSta-Team besonders stolz, denn er ist der größte seiner Art an einer Universität in Deutschland. Mit ihm lassen sich hochfeste Schrauben bis zu 64 und bald bis 80 Millimeter Durchmesser prüfen – ein Alleinstellungsmerkmal des Labors. „Hier sprechen wir von Schrauben, die in Windkraftanlagen verbaut werden“, ordnet Dr. Natalie Stranghöner, Leiterin des UDE-Instituts für Metall- und Leichtbau, die Dimensionen ein.
Stranhöners Team analysiert alle Aspekte einer geschraubten Verbindung: vom Werkstoff selbst über Beschichtungen und Schmierstoffe bis hin zur richtigen Montage. Stranghöner sieht das Labor aber auch noch aus weiteren Perspektiven: „Hier können wir unseren Studierenden Kompetenzen mitgeben, die sie sonst kaum bekommen. Und wir selbst als Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erkennen in den Industrieanfragen die Problemstellungen der Praxis, an denen wir anschließend forschen können.“
Neben dem ELSta betreibt Stranghörner an der UDE auch das Essener Labor für Leichte Flächentragwerke (ELLF), das sich vorrangig mit Tragwerken aus Membranen und Folien beschäftigt. Auch diese Einrichtung wurde von der Deutschen Akkreditierungsstelle anerkannt.
Schon gelesen? Im November 2022 wurden drei Absolventen der Fakultät für Bauingenieurwesen und Umwelttechnik der TH Köln mit dem Preis des Kölner Stahlbaus ausgezeichnet.