Die Unternehmen ArcelorMittal und Kirchhoff Automotive haben eine Absichtserklärung unterzeichnet. Bestandteil derer ist die Entwicklung von kohlenstoffarmem Stahl, der in hochfesten Teilen für Autos und Lastwagen zum Einsatz kommen soll.
Konkret umfasst die Vereinbarung eine Reihe verschiedener Entwicklungsbereiche und Stahllösungen. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Zusammenarbeit beider Unternehmen bei Nachhaltigkeitsthemen. In einem Projekt wollen die Partner etwa den Einsatz des von ArcelorMittal entwickelten Werkstoff „XCarb Usibor1500“ in den hochfesten Teilen von Kirchhoff erproben. Mit letzteren versorgt der Automobilzulieferer führende OEM in Europa, Asien und Nordamerika.
In seiner Rede anlässlich der neuen Partnerschaft sagte Wolfgang Kirchhoff (im Bild, l.), CEO des gleichnamigen Unternehmens: „Ich freue mich, dass wir gemeinsam mit dem weltweit führenden Stahlhersteller ArcelorMittal einen weiteren und entscheidenden Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Mobilität gehen werden. Mit unseren Karosserielösungen sorgen wir insbesondere durch die hohe Festigkeit von Spezialstählen für sichere Mobilität.“ Durch den zukünftigen Einsatz von kohlenstoffarmen Stählen könne Kirchhoff die Produktion „deutlich nachhaltiger“ gestalten. 90 Prozent des CO2-Fußabdrucks würden derzeit durch den Einsatz von konventionell hergestelltem Stahl und Aluminium bestimmt. „Anhand der Aufträge für kommende Fahrzeuggenerationen von internationalen Automobilherstellern sehen wir, dass die Nachfrage nach solchen sicheren und nachhaltigen Karosserieteilen in den kommenden Jahren stark zunehmen wird“, so Unternehmenschef Kirchhoff.
ArcelorMittal Europe – Flat Products begann vor mehr als einem Jahr mit der Herstellung von „XCarb“ in seinem Werk in Sestao. Spanien. Die Produktreihe sol Kunden ermöglichen, Stahl mit einer geringeren CO2-Belastung zu kaufen. Am Beispiel von „Usibor1500“ zeigt sich dem Unternehmen zufolge, dass dieses Produkt auf Lebenszyklusbasis einen um 70 Prozent geringeren CO2-Fußabdruck aufweist als das gleiche Produkt, das in einem herkömmlichen Hochofen hergestellt wird. „Die Vereinbarung wird uns dahinbringen, die Verwendung von kohlenstoffarmem Stahl in komplexen, hochentwickelten Fahrzeugteilen auszubauen. Wir werden auch bei anderen wichtigen Nachhaltigkeitsthemen mit Kirchhoff zusammenarbeiten, insbesondere bei der Rolle von Stahl in der Kreislaufwirtschaft“, erklärte Yves Koeberlé (im Bild, r.), CEO von ArcelorMittal Europe – Flat Products.
Foto: Kirchhoff Automotive