ArcelorMittal hat den Start seiner sogenannten „XCarb“-Initiative angekündigt. Unter dem Namen will der Stahlkonzern künftig jene Produkte und Projekte bündeln, die ihm dabei helfen, bis 2050 eine klimaneutrale CO2-Bilanz aufzuweisen.
Konkret basiert die XCarb-Initiative auf drei Hauptpfeilern. In den Werken von ArcelorMittal Europe – Flat Products arbeitet der Konzern nach eigenen Angaben bereits daran, die CO2-Emissionen aus dem Hochofen zu reduzieren. Beispielhaft dafür sind die Projekte Torero und Carbalyst, mit denen das Unternehmen Biokohle im Hochofen beziehungsweise Bioethanol zur Herstellung chemischer Produkte einsetzt. Zudem gibt ArcelorMittal an, bereits wasserstoffreiche Abgase aus dem Produktionsprozess aufzunehmen und in den Hochofen einzudüsen, um den Kohleverbrauch zu verringern. Diese Einsparungen sollen künftig zusammengefasst, unabhängig verifiziert und anschließend in „Green-Steel-Zertifikate“ für Kunden umgewandelt werden. Bis Ende 2022 will ArcelorMittal auf diese Weise 600.000 Tonnen grünen Stahl auf den Markt bringen.
Darüber hinaus will ArcelorMittal gezielt Produkte vertreiben, die unter Verwendung von Stahlschrott über den Elektrolichtbogenofen produziert wurden. Dem Konzern zufolge ergibt sich über diese Herstellungsroute ein „extrem niedriger CO2-Fußabdruck von rund 300 Kilogramm pro Tonne Stahl“. Die im Herstellungsprozess verwendete Elektrizität stamme mit einer „Herkunftsgarantie“ aus erneuerbaren Energien. Das Angebot gelte für Flach- und Langstahlprodukte.
Schließlich hat ArcelorMittal einen Innovationsfonds gegründet. Damit will der Konzern jährlich bis zu 100 Millionen US-Dollar in innovative Unternehmen investieren, die „wegweisende oder bahnbrechende Technologien entwickeln“, um den Übergang zur klimaneutralen Stahlherstellung zu beschleunigen. Um Anspruch auf Geldmittel zu haben, müssen diese Unternehmen kommerziell skalierbare Technologien entwickeln, die ArcelorMittal auf seinem Weg zur Dekarbonisierung unterstützen.
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