Am gestrigen Donnerstag, 18. März, hat Thyssenkrupp Steel in seinem Grobblechwerk in Duisburg-Hüttenheim die letzten Aufträge bearbeitet. Daraufhin wurde die Walzstraße – das zentrale Aggregat des Werks – stillgesetzt. Die endgültige Schließung des gesamten Geschäftsbereichs will das Unternehmen zum 30. September vollziehen. Bis dahin, so Thyssenkrupp Steel, „werden noch verbleibende Fertigbestände an die Kunden ausgeliefert“. Ausgenommen von der Maßnahme sei die zu Grobblech gehörende Warmbandquerteilanlage in Antwerpen, die fortgeführt werden soll. Damit bleiben hoch- und verschleißfeste Bandbleche im Portfolio erhalten.
Thyssenkrupp Steel hatte im Rahmen seiner Strategie 20-30 beschlossen, den Geschäftsbereich aufzugeben. Nach eigenen Angaben bestehe keine Aussicht, „Grobblech unter dem Dach von Thyssenkrupp wirtschaftlich tragfähig aufzustellen“. Einen Käufer für das Geschäft konnte das Unternehmen ebenfalls nicht finden.
Entlassungen seien mit der Stillsetzung des Werks nicht verbunden, so Thyssenkrupp Steel in einem Pressestatement. Von den rund 800 Mitarbeitern erhielten gut 90 Prozent Ersatzarbeitsplätze im Duisburger Norden oder an anderen Standorten von Thyssenkrupp Steel. Für den Großteil der Beschäftigten stehe der Folgearbeitsplatz bereits fest. Weitere Mitarbeiter könnten über Altersteilzeitregelungen aus dem Unternehmen ausscheiden.
Thyssenkrupp setzt mit seiner Stahlsparte künftig auf Premiumstähle für den Automobil- und hochwertigen Industriebereich und auf Stähle für die Elektromobilität und die Verpackungsindustrie. Zu diesem Zweck hat der Konzern bereits eine umfassende Investitionsoffensive gestartet.