Das Duisburger Werk von ArcelorMittal bekommt einen zweiten Pfannenofen. Das Aggregat soll ab November 2023 in der laufenden Produktion installiert werden und den ersten Pfannenofen ergänzen, der seit 1992 am Standort im Einsatz ist. Die Inbetriebnahme ist für April 2024 geplant.
Eigenen Angaben zufolge investiert der Konzern insgesamt 11,8 Millionen Euro in die Maßnahme. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) habe im Rahmen der „Bundesförderung für Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft“ einen Zuschuss in Höhe von 3,3 Millionen Euro genehmigt.
Im Produktionsprozess dient der Pfannenofen dazu, Energie in die Schmelze einzubringen, um den Schrottanteil der Stahlerzeugung zu erhöhen. Durch längere Behandlungszeiten im neuen Pfannenofen kann mehr Energie in die 150 Tonnen schwere Schmelze eingebracht werden als beim ersten Pfannenofen. „Die zusätzliche Heizkapazität ermöglicht es uns, den Schrottanteil, der als Kühlmittel im Konverter dient, zu erhöhen“, erklärt Sebastian Schmuck, Betriebsleiter Sekundärmetallurgie bei ArcelorMittal in Duisburg und Projektleiter. Da die CO2-Emissionen bei der Stahlproduktion maßgeblich vom Anteil des Roheisens abhängen, wirke sich ein erhöhter Schrottanteil positiv auf die CO2-Bilanz des Prozesses aus. Insgesamt sinke dank des zweiten Pfannenofens der CO2-Ausstoß um 57.000 Tonnen im Jahr.
Auch nach dem für die klimaneutrale Stahlherstellung geplanten Technologiewechsel zu einem Elektrolichtbogenofen (EAF) werde der neue Pfannenofen dem Aufheizen der Stahlschmelze dienen, heißt es vonseiten ArcelorMittal. Im Zuge dessen Transformationsstrategie soll der Standort in Duisburg in einigen Jahren mit grünem Eisenschwamm (DRI) aus Hamburg versorgt und ein EAF errichtet werden. Ziel ist es, eine Million Tonnen Stahl pro Jahr von der bisherigen CO2-intensiven Hochofenherstellungen auf die emissionsärmere Herstellung mit Eisenschwamm und Elektrolichtbogenofen umzustellen.