In der nächsten Tarifrunde für die westdeutsche Stahlindustrie will die IG Metall eine Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich fordern. Das Modell sei der nächste Schritt in eine attraktive industrielle Arbeitswelt, so die Industriegewerkschaft.
Die Vier-Tage-Woche wird seit Jahren von der IG Metall sowohl gesellschaftlich vorangetrieben als auch konkret umgesetzt. „Mit der tariflichen Möglichkeit zur befristeten Absenkung der Arbeitszeit oder als Instrument zur Beschäftigungssicherung kann die Vier-Tage-Woche schon heute für viele Kolleginnen und Kollegen realisiert werden“, betont Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der Gewerkschaft. Die Forderung, in der Stahlbranche die Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich umzusetzen, ziele erstmals auf einen kollektiven, tariflich abgesicherten Anspruch für Beschäftigte einer ganze Branche.
Die Stahlindustrie war schon oft Vorreiter für fortschrittliche tarifliche Regelungen – auch bei der Arbeitszeit. So streikten die Kolleginnen und Kollegen dort bereits 1978 für eine 35-Stunden-Woche. Insofern hat auch diese Forderung grundsätzlich Ausstrahlung über die Stahlbranche hinaus. Allerdings stehen größere Tarifverhandlungen bei der IG Metall in diesem Jahr (abgesehen von der laufenden Kfz-Tarifrunde) nicht mehr an.
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