Martina Merz bittet den Aufsichtsrat um eine einvernehmliche Auflösung ihres Mandats als Vorstandsvorsitzende der thyssenkrupp AG. So teilte es der Konzern am 24. April mit.
Der Personalausschuss habe beschlossen, dem Aufsichtsrat vorzuschlagen, Miguel Ángel López Borrego zum 1. Juni als Nachfolger zu bestellen. Der Manager ist aktuell Interimschef des Automobilzulieferers Norma Group. Zuvor war er als CEO für Siemens Spanien und als Chairman of the Board für Siemens Gamesa Renewables tätig.
Noch im vergangenen Frühjahr wurde Merz in ihrem Amt an der Spitze des Ruhrkonzerns bestätigt. Ihr Vertrag wurde seinerzeit bis 2028 verlängert. Die ehemalige Bosch-Managerin war aber zuletzt bei Aktionären und den Arbeitnehmervertretern unter Druck geraten. Der Aufsichtsrat berief für Ende März eine außerordentliche Sitzung ein, auf der die Vorstandschefin ihre Zukunftspläne erläutern sollte. Im Anschluss an den Termin bezeichnete die bei thyssenkrupp traditionell mächtige Gewerkschaft IG Metall Merz‘ Idee einer Gruppe weitgehend selbstständiger Unternehmen als gescheitert, wie unter anderem „Der Spiegel“ berichtete.
Darüber hinaus gibt es keine weiteren Informationen zum geplanten Börsengang der Wasserstofftochter nucera, der ursprünglich zum Frühjahr 2022 erfolgen sollte. Augrund der instabilen Kapitalmärkte hatte der Konzern die Pläne im vergangenen Sommer auf unbestimmte Zeit verschoben.