Bei der Schuler Group in Göppingen ist nun der offizielle Startschuss für das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) öffentlich geförderte Projekt „ENLARGE – Interoperable Produktion als Enabler für eine datengetriebene Batterie-Wertschöpfungskette“ mit dem offiziellen Förderkennzeichen 03XP0539A gefallen.
Dabei geht es um die Bündelung der Kompetenzen deutscher und europäischer Unternehmen. Ziel ist es, den wachsenden Markt für Anlagen zur Batteriezellfertigung besser bedienen zu können und ein Gegengewicht zu etablierten Anbietern, vor allem aus dem asiatischen Raum, zu schaffen. Die Laufzeit des Projekts ist auf drei Jahre angesetzt.
„Ziel ist eine flexible, vernetzte und adaptive Batterieproduktion“, erklärt Dr. Hermann Uchtmann, der bei Schuler für entsprechende Lösungen zuständig ist. „Nur so kann der Maschinen- und Anlagenbau in Deutschland und Europa bei der Ausrüstung der weltweit im Aufbau befindlichen Gigafabriken mitbieten.“
Das ENLARGE-Projekt soll deshalb einheitliche Schnittstellen für den Datenaustausch schaffen. Ausgehend von existierenden Standards wie EPCIS, ISO/IEC 19987, OPC UA und damit verbundenen Companion Specifications (CS) entsteht auf diese Weise eine Art Meta-Standard für die Batteriezellfertigung, der den Einstieg von Anbietern erleichtert und die Vernetzung der Systeme untereinander ermöglicht. Dabei konzentriert sich das Projekt auf die Anwendungsfälle Rückverfolgbarkeit, Batteriepassport und Prozessoptimierung.
Projektpartner neben der Schuler Pressen GmbH sind FFT Produktionssysteme GmbH & Co. KG, European EPC Competence Center GmbH (EECC), Elabo GmbH, Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V., die Fraunhofer-Einrichtung Forschungsfertigung Batteriezelle FFB, das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA, das wbk Institut für Produktionstechnik des Karlsruher Instituts für Technologie sowie der Lehrstuhl für Production Engineering of E-Mobility Components (PEM) der RWTH Aachen University. Zu den assoziierten Projektpartnern zählen Siemens AG, SAUERESSIG Group, NanoFocus AG, SICK AG und Maschinenbau Kitz GmbH. Der Projektträger Jülich (PtJ) vertritt in dieser Funktion das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).
Hintergrund: über den Schuler-Konzern
Schuler bietet kundenspezifische Spitzentechnologie in allen Bereichen der Umformtechnik – von der vernetzten Presse bis hin zur Presswerksplanung. Zum Produktportfolio gehören neben Pressen auch Automation, Werkzeuge, Prozess-Know-how und Service für die gesamte metallverarbeitende Industrie. In der Digital Suite versammelt Schuler Lösungen zur Vernetzung der Umformtechnik. Diese Lösungen entwickelt er eigenen ANgaben zufolge ständig fort, um die Produktivität und Verfügbarkeit der Anlagen weiter zu verbessern. Zu den Kunden zählen Automobilhersteller und -zulieferer sowie Unternehmen aus der Schmiede-, Hausgeräte- und Elektroindustrie. Pressen aus dem Schuler-Konzern prägen Münzen für mehr als 180 Länder. Schuler wurde 1839 am Hauptsitz in Göppingen (Deutschland) gegründet und ist mit rund 5.000 Mitarbeitern an Produktions-Standorten in Europa, China und Amerika sowie Service-Gesellschaften in über 40 Ländern vertreten. Das Unternehmen ist Teil des internationalen Technologiekonzerns Andritz.
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