Als das SALCOS-Projekt der Salzgitter AG im September 2022 die Förderzusage der Bundesrepublik Deutschland erhalten hatte, unterzeichnete noch ein Staatssekretär die Verwaltungsvereinbarung mit dem Land Niedersachsen. Den knapp milliardenschweren Förderbescheid übergab der bündnisgrüne Bundeswirtschaftsminisister Robert Habeck dann aber selbst, und zwar im April 2023 auf der großen Bühne der Hannovermesse. Jetzt war er selbst vor Ort in Salzgitter.
Der promovierte Bundeswirtschaftsminister und Vizekanzler Habeck kam am am 31. Mai 2023 jedoch nicht alleine. Zur Besuchergruppe gehörten auch Kadri Simson, EU-Kommissarin Energie, und der niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf Lies. Habeck erklärte, dass sich die Salzgitter AG mit dem Umbau seiner Produktion zum Standort Deutschland, zu Arbeitsplätzen und einer europäischen Wertschöpfungskette bekannt habe, sei nicht hoch genug wertzuschätzen. „Es war nicht klar, dass sich ein Stahlunternehmen an die Spitze der Bewegung setzen würde“, so seine überraschte Erkenntnis.
Mit anderen Worten, aber ähnlicher Botschaft formulierte es auch Energiekommissarin Kadri Simson: „Hier ist das Symbol für den grünen Wandel, hier ist der Leuchtturm.“ Sie erklärte weiterhin, dass „H2Global“, das deutsche Förderprogramm für die Beschaffung von grünem Wasserstoff, mit der neuen europäischen Wasserstoffbank verknüpft werden soll. Damit könne Europa mit „einer Stimme“ Wasserstoff- Importe einkaufen – ohne Überbietungswettbewerb.
Landewsirtschaftsminister sieht SALCOS als „starkes Signal“
Gunnar Groebler, Vorstandsvorsitzender der Salzgitter AG, erklärte: „Wir brauchen eine neue Deutschlandgeschwindigkeit auch beim Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur.“ Unter anderem müsse es eine Pipeline nach Salzgitter geben. Aus dem Gespräch mit den Politikern habe er „positive Signale“ mitgenommen.
Olaf Lies, lobte die Salzgitter AG dafür, den Weg zum klimaneutral hergestellten Stahl früh und konsequent beschritten zu haben. „SALCOS ist ein starkes Signal für die niedersächsische und die norddeutsche Industrie und die Energiewirtschaft. Niedersachsen hat die große Chance, Wasserstoffland Nr. 1 zu werden.“