Im Vorfeld der Blechexpo 2023 hat das Hochtechnologieunternehmen Trumpf die Zahlen für das Geschäftsjahr 2022/23 vorgelegt. Der Umsatz stieg um 27 Prozent auf 5,4 Milliarden Euro, das EBIT legte um 31 Prozent auf 615 Millionen Euro zu. Bei den Einzelmärkten legte Deutschland massiv zu, blieb aber auf dem zweiten Platz. Die absolute Distanz zum ersten und zum dritten änderte sich gegenläufig.
Die Trumpf-Gruppe verzeichnet zum Abschluss des Geschäftsjahrs 2022/23 am 30. Juni 2023 ein deutliches Umsatzplus von 27 Prozent auf 5,4 Milliarden Euro (Geschäftsjahr 2021/22: 4,2 Milliarden Euro) und damit den bisher höchsten Umsatz der 100-jährigen Unternehmensgeschichte. Der Auftragseingang übertraf erneut die 5-Milliarden-Grenze, blieb jedoch spürbar hinter dem bisherigen Höchstwert aus dem Vorjahr mit 5,1 Milliarden Euro (Geschäftsjahr 2021/22: 5,6 Milliarden Euro) zurück. Damit sank er um 8,8 Prozent. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) entwickelte sich mit 615,4 Millionen Euro positiv und stieg gegenüber Vorjahr (468,4 Millionen Euro) um 31,4 Prozent. Infolgedessen erzielte Trumpf trotz gestiegener Rohstoff-, Logistik- und Personalkosten eine EBIT-Rendite von 11,5 Prozent (Vorjahr: 11,1 Prozent).
Größte Einzelmärkte von Trumpf
Umsatzstärkster Einzelmarkt von Trumpf waren die USA mit 899 Millionen Euro (Vorjahr 656 Millionen Euro). Im Heimatmarkt Deutschland erhöhte sich der Umsatz auf 779 Millionen Euro (Vorjahr 589 Millionen Euro). Der drittgrößte Einzelmarkt und zugleich stärkste asiatische Markt war China. Dort konnte Trumpf den Umsatz auf 602 Millionen Euro (Vorjahr 575 Millionen Euro) steigern.
Geschäftsbereiche
Beim Blick auf die Geschäftsfelder hatte den größten Anteil der Werkzeugmaschinenbereich mit 3,0 Milliarden Euro, der um 32,8 Prozent gegenüber Vorjahr zulegte (Vorjahr 2,3 Milliarden Euro, gefolgt von der Lasertechnik mit 2,1 Milliarden Euro, die ein Plus von 28 Prozent erzielte (Vorjahr 1,6 Milliarden Euro).
Das EUV-Geschäft verzeichnete beim Umsatz erneut ein starkes Wachstum um 22,2 Prozent auf 971 Millionen Euro (Vorjahr 795 Millionen Euro). Die in Freiburg und Warschau ansässige Trumpf Elektronik-Sparte, die über die Lasertechnik bilanziert wird, erzielte einen Rekordumsatz von 546 Millionen Euro (Vorjahr 344 Millionen Euro). Dies entspricht einem Plus von 58 Prozent.
Entwicklung der Mitarbeiterzahlen bis 30.6.2023
Die Zahl der Mitarbeiter von Trumpf ist im Berichtszeitraum um knapp 2.000 gestiegen. So wurden insbesondere in den Wachstumsfeldern EUV und Elektronik neue Stellen geschaffen. Zum Stichtag 30.06.2023 beschäftigte das Unternehmen weltweit 18.352 Mitarbeiter (Vorjahr: 16.554).
In Deutschland stieg die Zahl der Mitarbeiter um 8,4 Prozent auf 9.124 Mitarbeiter (Vorjahr: 8.417). Davon sind 5.767 am Stammsitz in Ditzingen, Gerlingen und Hettingen tätig. Im Berichtsjahr absolvierten 550 junge Menschen eine Ausbildung oder ein Studium an der Dualen Hochschule. Die Quote lag mit 3,5 Prozent etwas höher als im Vorjahr (3,3 Prozent).
Trumpf versteht sich als ein weit über dem Branchenschnitt liegendes forschungsintensives Unternehmen. Die Anzahl der Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung stieg um 8,8 Prozent auf 2.853 (Vorjahr 2.623). Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung betrugen mit 476 Millionen Euro deutlich mehr als im Vorjahr (448 Millionen Euro). In Relation zum gestiegenen Umsatz reduzierte sich die Entwicklungskostenquote zwar leicht auf 8,9 Prozent (Vorjahr 10,6 Prozent), befand sich aber auf einem hohen, weiter über Branchendurchschnitt liegenden Niveau.
Trumpf investiert und akquiriert
Trumpf investierte im abgelaufenen Geschäftsjahr so viel wie noch nie zuvor. Die Investitionen in Grundstücke und Bauten, technische Anlagen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung stiegen gegenüber Vorjahr (218 Millionen Euro) um 44,7 Prozent auf ein Rekordhoch von 316 Millionen Euro. In Deutschland tätigte Trumpf dabei 59,1 Prozent der Investitionen. Etwa 45 Prozent davon entfielen auf Bauinvestitionen, die überwiegend am Stammsitz in Ditzingen vorgenommen wurden. Es handelt sich hierbei um die Fortsetzung der bereits in Vorjahren begonnenen Bauvorhaben. 28,2 Prozent unserer Investitionen erfolgten im übrigen Europa. 6,1 Prozent der Investitionen entfielen auf Amerika, 6,7 Prozent auf Asien.
Im Februar 2023 hat Trumpf mit STOPA, einem der führenden Hersteller für automatisierte Lagersysteme, eine strategische Partnerschaft für Smart-Factory-Lösungen vereinbart. In diesem Zusammenhang hat Trumpf eine Beteiligung in Höhe von 25,1 Prozent an der STOPA Anlagenbau GmbH erworben. STOPA liefert unter anderem automatisierte Lagersysteme für die Smart-Factory-Lösungen von Trumpf. Kunden können damit ihre Maschinen automatisiert be- und entladen und logistisch miteinander vernetzen.
Im März 2023 hat das Unternehmen die Beteiligung an der Auroma Technologies Co. Dba Access Laser Company (USA) von 85 Prozent auf 100 Prozent aufgestockt.
Nicola Leibinger-Kammüller, Vorsitzende des Vorstands von Trumpf, sagte bei der Bilanzpressekonferenz in Ditzingen: „Unser Jubiläumsjahr war ein außerordentlich erfolgreiches für Trumpf. Der Zuwachs beim Umsatz war neben dem allgemeinen Anziehen der Nachfrage nach allen Trumpf-Produkten insbesondere auf die Behebung der Probleme in der Lieferkette zurückzuführen, die zu Lieferverzögerungen im Vorjahr führten. Wir hatten demzufolge einen hohen Auftragsbestand, den wir abarbeiten konnten. Seit dem Frühjahr spüren wir allerdings eine rückläufige Nachfrage in vielen Märkten. Angesichts der schwierigen konjunkturellen Gesamtentwicklung blicke ich daher sehr verhalten auf die kommenden Monate.“
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