Bis zu 25 Prozent des deutschen Strombedarfs im Jahr 2030 könnten über direkte Stromlieferverträge (PPA) zwischen erneuerbaren Stromerzeugern und Abnehmern aus Industrie und Gewerbe ralisiert werden. Das zeigt eine neue Anlayse der Deutschen Energie-Agentur (DENA).
Die am 8. Dezember veröffentlichte Analyse „Green PPAs für die Energiewendeziele 2030“ zielt darauf ab, das Potenzial des PPA-Marktes und dessen möglichen Beitrag zur Beschleunigung der Energiewende innerhalb Deutschlands aufzuzeigen. Sie zeigt, dass das realisierbare Marktpotenzial aktuell noch weit hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt. Bis zum Jahr 2030 könnten bis zu 192 Terrawattstunden (TWh) über PPAs finanziert werden. Das entspricht circa 25 Prozent des gesamten prognostizierten Strombedarfs von 750 TWh im Jahr 2030 in Deutschland.
Insbesondere Wind-Offshore sowie Photovoltaik bilden die Eckpfeiler des zukünftigen PPA-Marktes. Zudem weisen die je nach Szenario stark variierenden Wachstumsraten der DENA zufolgen darauf hin, dass verlässliche und attraktive rechtliche sowie wirtschaftliche Marktbedingungen elementar für die weitere Entwicklung der Erneuerbaren und dieses Geschäftsmodells sind.
PPA-Markt kommt strategische Bedeutung zu
„Die Analyse zeigt das große Potenzial des PPA-Marktes. Um es voll zu erschließen, müssen die richtigen Investitionsbedingungen geschaffen werden“, sagt Corinna Enders, Vorsitzende der DENA-Geschäftsführung. Sinkende Gestehungskosten für erneuerbare Energien, eine steigende Nachfrage nach emissionsfreier Energieversorgung sowie die Notwendigkeit, sich gegen volatile Preise abzusichern hätten einen wachsenden Markt geschaffen, der aber noch lange nicht entfaltet sei. „Gerade in der aktuellen Haushaltslage kommt diesem Markt eine strategische Bedeutung zu. Auch die mittlerweile in Kraft getretene Richtlinie für den Ausbau Erneuerbarer Energien (REDIII) der EU stellt die Bedeutung des Geschäftsmodells für das Erreichen der nationalen sowie europäischen Klimaziele heraus und fordert Mitgliedsstaaten auf, entsprechende Maßnahmen zu dessen Stärkung zu unternehmen,“ so Enders.
Um das Potenzial des PPA-Marktes vollständig auszuschöpfen, brauche es zukünftig einen attraktiven und beständigen Rahmen, der allen Akteuren die Möglichkeit gebe, diesen Markt verstärkt zu nutzen. Insbesondere müsse dabei sichergestellt werden, dass das Zusammenwirken mit der aktuell geltenden Marktprämie sowie mit einer zukünftigen symmetrischen Marktprämie in Form von CfDs nicht zu einer Schwächung von PPAs führt. Weiterhin sollten staatliche Ausfallgarantien eingeführt werden, welche auftretende Finanzierungsrisiken bei PPA-Projekten im Sinne des Offtaker-Risikos minimieren.
Die Analyse ist im Rahmen der Marktoffensive Erneuerbare Energien entstanden, welche ein Zusammenschluss von rund 40 Unternehmen aus Anbietern und Nachfragern aus der Wirtschaft sowie von Dienstleistern ist und bildet die gesamte Wertschöpfungskette ab. Die vollständige Veröffentlichung ist unter www.marktoffensive-ee.de und www.dena.de einsehbar.