Eletrobras und SMS group eruieren Möglichkeiten zur Versorgung der brasilianischen Industrie mit grünem Wasserstoff. Ausgangspunkt der strategischen Partnerschaft ist eine Absichtserklärung zur Herstellung von grünem Wasserstoff (H2) durch Eletrobras und Untersuchung der Nutzung in industriellen Prozessen. Auch geht es darum, die Dekarbonisierung industrieller Prozesse in der Stahlindustrie voranzutreiben.
Mitte März haben Eletrobras, der führende Energieversorger Lateinamerikas, und Paul Wurth, eine Marke der SMS group, offiziell eine Absichtserklärung zur Zusammenarbeit bei der Erzeugung und Nutzung von grünem Wasserstoff (H2) in industriellen Prozessen in Brasilien unterzeichnet.
In der Nähe eines Stahlwerks wird eine 10-MW-Anlage für die grüne H2– und O2 -Produktion realisiert. Die Untersuchungen im Vorfeld der Errichtung sollen voraussichtlich in einem Jahr abgeschlossen sein. Nach Fertigstellung wird die Kapazität der Anlage das 37-fache dessen betragen, was die bestehende Entwicklungs- und Demonstrationsplattform für grüne Wasserstofftechnologie von Eletrobras im Wasserkraftwerk Itumbiara an der Grenze zwischen den Bundesstaaten Minas Gerais und Goiás leistet.
Eletrobras will „Werkzeuge für die Dekarbonisierung“ zur Verfügung zu stellen
Die Partnerschaft zwischen Eletrobras und SMS group vereint die Stärken beider Unternehmen. Im Rahmen dieses Projektes verbindet Eletrobras – bekannt für seine Expertise in der sauberen Stromerzeugung mit einem Anteil von 97 Prozent an erneuerbarer Energie – seine Stärken mit der 150-jährigen Erfolgsgeschichte der SMS group, deren Schwerpunkt auf Lösungen für die Metallindustrie liegt. Mit der strategischen Einbindung von Paul Wurth hat sich die SMS group als Vorreiter bei der Entwicklung grüner Lösungen etabliert.
„Eletrobras hat sich zum Ziel gesetzt, seinen Kunden Werkzeuge für die Dekarbonisierung ihrer Produktion zur Verfügung zu stellen. In diesem Zusammenhang ergänzt nun grüner Wasserstoff die Wasserkraft bei der Bereitstellung sauberer Energie. Unsere Partnerschaft fügt sich nahtlos in unsere Net-Zero-Ziele und unser Streben nach neuen Geschäftsmöglichkeiten ein, während wir gleichzeitig unserer ökologischen und sozialen Verantwortung gerecht werden“, betonte Ítalo de Freitas, Vice President of Commercialization and Energy Solutions.
„Wir als SMS group haben es uns zum Ziel gesetzt, nachhaltige Lösungen auf globaler und nationaler Ebene anzubieten. Die Zusammenarbeit mit Eletrobras ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Durch die Kombination der großen Reichweite und umfassenden Kompetenzen von Eletrobras im Bereich der erneuerbaren Energien mit unserem technologischen Know-how treiben wir nicht nur die technologische Entwicklung von grünem Wasserstoff voran, sondern machen seine Nutzung auch zugänglicher. Aus diesem Grund haben wir uns für den Bau der Anlage an einem strategischen Standort in der Nähe großer Industrieanlagen entschieden. Damit sollen der Transport und die effiziente Nutzung von grünem Wasserstoff optimiert werden, der zunächst Erdgas in industriellen Prozessen ersetzen wird. In größerem Maßstab könnte Wasserstoff schließlich zur Alternative für die verschiedenen fossilen Brennstoffe werden, die heute genutzt werden“, erklärt Paulo Pinheiro. Er ist Managing Director von Paul Wurth Brasil.
Dekarbonisierungstechnologien für die metallurgische Industrie
Die Unterzeichnung dieser Absichtserklärung ist der Höhepunkt eines Projekts, das vor zwei Jahren mit der Unterzeichnung einer Vertraulichkeitsvereinbarung zwischen Eletrobras und Paul Wurth seinen Anfang nahm. Ziel dieser Vereinbarung war es, die Aktivitäten zur Entwicklung umweltverträglicher Lösungen für die Metallindustrie aufeinander abzustimmen. Dabei lag der Schwerpunkt auf der Dekarbonisierung der Stahlindustrie durch den Einsatz von grünem Wasserstoff.
Dieses Engagement hat eine Reihe von Machbarkeits- und Konzeptstudien angestoßen. Aus denen hat sich sich schließlich die aktuelle Perspektive für den Bau einer Anlage zur Erzeugung von grünem Wasserstoff in der Nähe der wichtigsten Stahlproduktionszentren Brasiliens entwickelt, in denen ein erhebliches Nachfragepotential nach grünem Wasserstoff besteht.
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