Die Salzgitter AG hat den Bau einer neuen Schredderanlage für Schrott beauftragt. Der Konzern investiert eigenen Angaben zufolge rund 30 Millionen Euro in die Anlage, die die Aufbereitung hochqualitativer Schrottgüten ermöglichen soll. Sie gilt damit als weiterer Baustein für die Produktion von „grünem“ Stahl im Rahmen der Dekarbonisierungsstrategie Salcos.
Partner bei dem Bau des neuen Schredders sind der in Düsseldorf ansässige Maschinen- und Anlagenhersteller Lindemann und das belgische Unternehmen Lybover. Beide verfügen über eine langjährige Expertise in den Bereichen Maschinentechnik und Zerkleinerung sowie Aufbereitungsanlage und Ablufttechnik und werden die Deutsche Erz- und Metall-Union (DEUMU) bei dem Aufbau der 189 Meter langen und 66 Meter breiten Anlage kompetent begleiten. Die DEUMU ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Salzgitter AG, spezialisiert auf die Aufbereitung und Rückgewinnung von Rohstoffen.
Salzgitter: Neue Schrottsorte „4 Salcos“
„Mit dieser Investition wollen wir unsere Schrottwirtschaft am Standort Salzgitter strategisch neu ausrichten“, erklärt Sandrina Sieverdingbeck (im Bild, 2. v. l.), Geschäftsführerin der DEUMU. Man strebe eine Ausweitung des Schrottrecyclings unter Einsatz von hochwertigem Stahlschrott an, um so auch die zukünftige Produktion von CO2-armen Stahl zu ermöglichen. „Wir schaffen die Voraussetzung, um die Schrottversorgung des Konzerns sowohl quantitativ als auch qualitativ sicherzustellen“, so Sieverdingbeck.
Begleitend entwickelt die DEUMU mit internen Partnern die Schrottsorte „4 Salcos“, die die Eigenschaften im entsprechenden Produktionsprozess erfüllt. Die Inbetriebnahme des neuen Aggregats ist auch auf den Start der ersten Stufe des Transformationsprogramms im Jahr 2026 abgestimmt. Bis Ende 2033 soll die Umstellung der Stahlproduktion am Standort Salzgitter komplett abgeschlossen sein. „Wir wissen, dass – getrieben durch die Circular Economy, also einem Stoffkreislauf – die Schrottnachfrage global erheblich steigen wird. Gerade aufgrund der weltweit zunehmenden Elektrifizierung der Stahlrouten für CO2-reduzierten Stahl wird der Bedarf an qualitativ hochwertigem Stahlschrott zunehmen“, sagt Gunnar Groebler, CEO der Salzgitter AG. Der neue Schredder sei somit eine „Investition in die Produktqualität“ und diene vor allem auch der Eigenbedarfssicherung.
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