Die ehemalige Bosch-Managerin Martina Merz bleibt am Ruder des Industriekonzerns thyssenkrupp: Ihr Interimsmandat als CEO ist nun dauerhaft auf drei Jahre angelegt. Zudem gab es eine weitere Personalie mit dem Finanzvorstand.
Aufsichtsrat bestätigt: Martina Merz bleibt an der Spitze
Mit Wirkung zum 1. April wurde Martina Merz mit Wirkung zum 1. April 2020 für drei Jahre zur Vorstandsvorsitzenden der thyssenkrupp AG bestellt. Martina Merz bleibt damit an der Soitze der thyssenkrupp AG. Bis dato übte die nun ehemalige Aufsichtsratsvorsitzende des Industriekonzerns die Funktion nur interimsweise aus. Ihr ruhendes Mandat für den Aufsichtsrat legte sie damit endgültig nieder. „Ich danke für das Vertrauen, dass der Aufsichtsrat in mich und meine Arbeit setzt. Ich bin dem Unternehmen sehr verbunden“, sagte Martina Merz. Gemeinsam „mit den Mitarbeitenden, dem Führungsteam, meinen Kollegen und dem Aufsichtsrat“ möchte sie den Veränderungsprozess weiter vorantreiben und das Unternehmen wieder erfolgreich machen.
Weitere Personalie: Finanzvorstand Dietsch
In einer weiteren Personalie legte der ehemalige Bayer-CFO Johannes Dietsch zu Ende März sein Mandat als Finanzvorstand nieder. Er sei „in erster Linie zu thyssenkrupp gekommen, um die Teilung des Unternehmens zu begleiten“, lässt er sich zitieren. Dies habe sich aus unterschiedlichen Gründen nicht realisiert lassen, gleichwohl sei mit dem Verkauf des Aufzuggeschäfts ein wesentlicher Teil seiner Aufgabe erfolgreich abgeschlossen. Für Dietsch ist das nun „ein guter Zeitpunkt, mein Mandat niederzulegen.“ Sein Nachfolger ist Dr. Klaus Keysberg, der seit Oktober 2019 dem Vorstand angehört und weiterhin die Ressortzuständigkeit für die Werkstoffgeschäfte behält. Den Anlagenbau (Plant Technology) wird künftig Martina Merz verantworten.
Prof. Dr. Siegfried Russwurm, Vorsitzender des Aufsichtsrats der thyssenkrupp AG, zur dauerhaften Übernahme der CEO-Rolle durch Martina Merz: „Für das Unternehmen ist das die beste denkbare Lösung. Martina Merz hat bewiesen, dass ihr Ansatz richtig ist und ihre Konsequenz Wirkung hat. Die Veränderungen im Unternehmen sind deutlich erkennbar. Wir wollen, dass sie genauso kraftvoll weitermacht.“
Zum einvernehmlichen Ausscheiden des Finanzvorstands sagte Russwurm: „Der Aufsichtsrat dankt Johannes Dietsch außerordentlich für seine Arbeit, die er in schwieriger Zeit für thyssenkrupp geleistet hat. Nach der Absage der Teilung und des Joint Ventures im Stahlbereich hat er mit all seiner Erfahrung dazu beigetragen, das Unternehmen umzusteuern. Vor allem am erfolgreichen Verkaufsprozess des Aufzuggeschäfts hat er entscheidend mitgewirkt. Ich habe großes Verständnis dafür, dass er seine Aufgabe im Unternehmen damit beenden möchte. Der Aufsichtsrat wünscht Johannes Dietsch alles erdenklich Gute. Mit Klaus Keysberg haben wir einen Nachfolger, der thyssenkrupp sehr gut kennt und die Rolle als Finanzvorstand ansatzlos ausfüllen kann.“
Zu thyssenkrupp siehe u.a. auch Einigung zur Stahlstrategie, Jürgen Kerner soll neuer Aufsichtsrat werden und innovative Rohstrofftrocknung bei thyssenkrupp Steel Europe.