Bei Steeltec verläuft der Wärmebehandlungsprozess fortan nach dem „AIAG-CQI-9-Standard“. Zuvor ist es dem Unternehmen nach eigenen Angaben gelungen, die Prozesssicherheit zu maximieren und die Verfügbarkeit der Einzelstabvergütungsanlage mit integriertem Walzgerüst zu erhöhen.
Bei dem sogenannten „AIAG-Standard“ handelt es sich um eine Ergänzung zur IATF 16949, welche kundenspezifische Forderungen für Automobilzulieferanten weltweit vereint. Letztere, die sich einer entsprechenden Selbstbewertung (auch Self-Assessment) unterziehen, gehen damit eine vertragliche Einkaufs-, Liefer- und Qualitätsvereinbarung für ihre gesamte Supply Chain ein.
Folglich müssen die Anlagen im Wärmebehandlungsprozess gewisse Spezifikationen einhalten, denn bei der Vergütung steht die Prozesssicherheit an erster Stelle. Aus diesem Grund müssen Prozessparameter überwacht und anschließend dokumentiert werden. Auch für die Werker an den Anlagen gilt, die Arbeitsanweisungen genau einzuhalten, um den Anforderungen gerecht zu werden.
Steeltec: „Zustand der Anlagentechnik von größter Bedeutung“
Bei dem Unternehmen Steeltec, das zur Swiss Steel Group (ehemals Schmolz + Bickenbach) gehört, sind Qualität und Prozesssicherheit eigenen Angaben zufolge „eng verbunden mit dem Konzept der XTP-Stähle“. Die XTP-Anlage verbessere die Fähigkeit und Zähigkeit von Standardstählen im Einsatzbereich von 15 bis 60 Millimetern Durchmesser und fertige Materiallängen von 2,5 bis 8,5 Metern.
Seit Sommer, so Steeltec, vergütet das Unternehmen Stahlstangen auf der Anlage CQI-9-konform. Dazu müsse es die Prozesssicherheit der Anlage alle drei Monate überprüfen. „Der Zustand der Anlagentechnik ist für das Wärmebehandlungsergebnis von größter Bedeutung. Sowohl die Pyrometer als auch die Funktionalität der Instrumentierung, die allgemeine Systemgenauigkeit der Regelstrecke und die Temperaturgleichmäßigkeit in der qualifizierten Arbeitszone der Anlage müssen richtig eingesetzt werden“, heißt es seitens Steeltec. Die CQI-9-Selbsteinschätzung betreffe somit die Gesamtanlagenplanung, die Werksleitung sei von Beginn an eingebunden.
Sowohl Bestands- als auch Neukunden bringe die CQI-9-Konformität Steeltec zufolge Vorteile. „Bereits vor der Selbstbewertung war unser Anlagenstand extrem hoch. Durch die CQI-9-Konformität ist er zusätzlich noch stärker abgesichert“, erläutert Michael Hauger, Lead Auditor und Prozessmanager bei Steeltec. „Steeltec kann nun auch gezielt Projekte annehmen, die den CQI-9-Standard erfordern. So haben auch unsere Bestandskunden nun die Möglichkeit, neue Bauteile CQI-9-konform fertigen zu lassen.“
Das Ergebnis der aktuellen Anlagenüberprüfung bekomme jeder Kunde als Deckblatt mitgeteilt. Dieses zeige dann, welche Wärmebehandlungsprozesse Steeltec auf der Anlage durchführt.
Quelle, Foto: Steeltec, Redaktion: nr