Im Rahmen eines Due-Diligence-Prozesses will Liberty Steel nun eingehend die angeschlagene Stahlsparte von Thyssenkrupp prüfen. Das berichtet die Branchenplattform Kallanish.
Demnach hätten sich beide Unternehmen darauf geeinigt, „in eine weitere Prozessphase einzutreten“, zitiert Kallanish eine Erklärung des in Großbritannien ansässigen Konzerns Liberty Steel. Eine detaillierte Due Diligence werde „in Kürze“ beginnen. Damit verschafft sich Liberty Einblick in die wichtigsten Geschäftsdaten des Stahlgeschäfts von Thyssenkrupp.
Eine Erklärung ähnlichen Wortlauts sei von Thyssenkrupp herausgegeben worden, so Kallanish. Bereits in der vergangenen Woche hätten Insider verschiedenen Nachrichtenagenturen mitgeteilt, dass der nächste Schritt der Unternehmensgespräche bevorstehe.
Auch der Wirtschaftsminister des Landes Nordrhein-Westfalen, Andreas Pinkwart, äußerte sich gegenüber der lokalen Presse positiv zu den Verhandlungen. „Es ist eine vernünftige Diskussionsgrundlage“, sagte er Kallanish zufolge nach einen Gespräch mit Liberty-Chef Sanjeev Gupta über das bislang unverbindliche Angebot. Begrüßt habe er unter anderem die offensichtliche Bereitschaft der Gruppe, die Transformation hin zu grünem Stahl voranzutreiben.
Liberty Steel hat ein nach eigenen Angaben unverbindliches Angebot zur Übernahme der Stahlaktivitäten von Thyssenkrupp abgegeben. So hat es die Unternehmensgruppe am 16. Oktober bekanntgegeben. Die Kombination beider Unternehmen, so Liberty Steel, würde “einen starken Konzern” schaffen. Dieser wäre demnach gut positioniert, “um die Herausforderungen der europäischen Stahlindustrie zu bewältigen”.