Der brasilianische Stahlhersteller ArcelorMittal Vega hat die SMS group damit beauftragt, seinen Flachwalzkomplex in São Francisco do Sul zu erweitern. Erklärtes Ziel ist eine Kapazitätserhöhung der Beiz-/Tandemstraße um jährlich 640.000 Tonnen. Zudem will das Unternehmen sein Produktportfolio um ultrahochfeste Stahlbänder für die Automobilindustrie ergänzen. SMS soll hierzu die existierende Kaltwalzanlage umbauen und eine neue universale Glüh- und Feuerverzinkungslinie sowie eine Umwickel- und Inspektionslinie in das Werk integrieren. Die Inbetriebnahme ist für 2023 geplant.
Die von der SMS im Jahr 2003 gelieferte Beiz-/Tandemstraße erweiterte der Düsseldorfer Anlagenbauer erstmals im Jahr 2010. Die aktuelle Erweiterung sieht die Integration eines fünften Gerüsts direkt vor der bestehenden Kaltstraße vor. Bedingt durch das zusätzliche Walzgerüst soll die Dicke der einlaufenden Bänder von maximal 4,8 auf 6,0 Millimeter erhöht werden. Zudem will ArcelorMittal Vega die maximale Walzgeschwindigkeit auf 1.300 Meter pro Minute erhöhen und einige mechanische Einrichtungen in der Linie ergänzen oder umbauen, um das erweiterte Produktspektrum und die erhöhte Produktion zu bewältigen. Unter anderem werden eine neue Bundvorbereitung und eine fliegende Schere integriert.
Durch die Maßnahmen erhöht sich die Kapazität um 640.000 auf 2.150.000 Tonnen pro Jahr. Die zusätzlich produzierten Tonnen sollen in der neuen universalen Glüh- und Feuerverzinkungslinie veredelt werden, über welche ArcelorMittal Vega Stahlsorten für Automobil-Strukturbauteile produzieren will. Die Linie besteht aus einem Hochleistungsglühofen von Drever International, einem Dressiergerüst, einer Streckrichtmaschine, einem horizontalen Roll-Coater, einer Umwickel- und Inspektionslinie mit integrierter Besäumschere sowie einem Inspektionsstand und einer Einölmaschine. Ausgelegt ist die Anlage für Bänder mit Dicken zwischen 0,4 und 3,0 Millimetern und Breiten von 700 bis 1.875 Millimetern.
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Das Beitragsbild zeigt den Flachwalzkomplex von ArcelorMittal Vega im brasilianischen São Francisco do Sul.
Quelle, Foto: SMS group
