Mit „bondal“ stellt thyssenkrupp Steel Europe einen bewährten Sandwich-Werkstoff für die Geräuschreduzierung im Fahrzeugbau zur Verfügung. Insbesondere im Elektrofahrzeug zeigt der Werkstoffverbund sein Potenzial bei der Akustikoptimierung rund um elektrische Antriebsmotoren und deren Leistungselektronik.
Elektromotoren sind leiser als konventionelle Verbrenner und gelten dank ihres abgasfreien Antriebs als Vorteil für Umwelt und Mensch. Allerdings erzeugen die elektrischen Antriebe Geräusche im Innern des E-Fahrzeugs, die oftmals als besonders unangenehm empfunden werden. Abhilfe soll nun ein verhältnismäßig kleines Bauteil schaffen, das aus dem Werkstoff „bondal“ von thyssenkrupp Steel gefertigt ist. Nach Angaben des Stahlherstellers handelt es sich bei dem Produkt um einen Stahl-Kunststoff-Stahl-Verbund – also einen Sandwich-Werkstoff, bei dem zwischen zwei Stahlblechen unter hohem Anpressdruck eine dünne, haftende Kunststoffschicht aufgebracht wird. Dadurch sei das Material in der Lage, die Geräuschemissionen des sogenannten Inverters oder Umrichters im Fahrzeug maßgeblich zu reduzieren.
Der Umrichter ist eine für jeden E-Antrieb zentrale Komponente. Seine Aufgabe ist es, den Gleichstrom der Batterie in Wechselstrom für den Antriebsmotor umzuwandeln. Dabei produziert er jedoch hochfrequenten Schall, den er über den Deckel des Invertergehäuses abstrahlt. „Dieses unangenehme Geräusch ist ein erhebliches Komfortproblem, das mit herkömmlichen Werkstoffen und ohne sekundäre Akustikmaßnahmen aktuell nicht zufriedenstellend gelöst werden kann“, stellt thyssenkrupp Steel fest. Das zum Bauteil umgeformte bondal habe unter anderem auch luftschall-dämmende Eigenschaften und könne das unangenehme Geräusch im E-Auto minimieren. Ein weiterer Vorteil: Das 1,5 Kilogramm schwere Bauteil lässt sich problemlos recyceln.
Potenzielle Einsatzgebiete von bondal befinden sich laut thyssenkrupp Steel überall dort, wo Bauteile zu Schwingungen angeregt werden. Neben der Automobilindustrie werde das Produkt demnach beispielsweise im Schiffsinnenausbau, bei der Herstellung von Glascontainern, im Schienenfahrzeugbau oder im Powertrain-Bereich verwendet.
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Quelle, Fotos: thyssenkrupp Steel Europe