Für eine innovative Batterieplattform rückt der Entwicklungsdienstleister Bertrandt den Werkstoff Stahl in den Vordergrund. Bei der Umsetzung setzt das Unternehmen auf die Fachexpertise von voestalpine.
Experten aus den Bereichen Electronics und Product Engineering bei Bertrandt haben eine skalierbare Batterieplattform für Automobilhersteller entwickelt. Nach Angaben des Unternehmens ermöglicht diese, verschiedene Modulvarianten sowie elektrische beziehungsweise elektronische Komponenten zu integrieren und damit gleichzeitig ein hohes Maß an projektspezifischen Lösungen zu realisieren. Beim dazugehörigen Gehäuse setzten die Ingenieure auf Stahl – und setzen dafür auf das Unternehmen voestalpine Stahl. „Mit voestalpine haben wir den idealen Partner gefunden, um unsere Idee umzusetzen“, sagt Matthias Medger, Head of Technical Sales and Solutions eMobility. Seit Herbst 2020 wurde das Projekt mit einem gemeinsamen Team umgesetzt.
Stahl: zahlreiche Vorteile gegenüber Aluminium
Bertrandt zufolge weist Stahl gegenüber Aluminium zahlreiche Vorteile auf. Bei gleicher Steifigkeit und Festigkeit könne die Stahlkonstruktion wesentlich kompakter ausgelegt werden. Sie ermögliche somit eine bessere Nutzung des Bauraums und erhöhe die Energiedichte des Batteriesystems. Außerdem lasse sich Stahl mehrfach ohne Qualitätseinbußen wiederverwerten. Bei der Konzeption achteten die Bertrandt-Ingenieure zudem auf die Dichtigkeit des Batteriegehäuses und verringerten hierzu die Anzahl der Schnittstellen zwischen den einzelnen Bauteilen. „Möglich wird dies durch rollgewalzte Profile im Gehäuse. Das Stahlgehäuse verfügt somit über nur eine Schweißnaht und verringert daher Risiken hinsichtlich Dichtheit“, erklärt Bertrandt. Außerdem sei diese Fertigungstechnik kostengünstiger als andere Produktionsverfahren.
Die Einsatzmöglichkeiten des Werkstoffs im Stahlgehäuse sind vielfältig. So finden sich laut Bertrandt Dualphasenstähle beim Deckel, Complexphasenstähle in der Crashstruktur, Weichstähle bei den Kühlplatten und ein Complexphasenstahl High Ductility beim C-Profil.