Die Aperam-Gruppe gibt ein neues Kernstück ihrer Wachstumsstrategie bekannt. Konkret handelt es sich um ein neues Unternehmen für das Recycling von Edelstahl und Superlegierungen – die Duisburger Gesellschaft ELG Haniel.
Der luxemburgische Edelstahlhersteller Aperam hat die Übernahme der Duisburger Gesellschaft ELG Haniel abgeschlossen. Nach eigenen Angaben will Aperam so seine Wettbewerbsfähigkeit im Bereich Umwelt-Soziales-Governance (ESG) in der Branche weiter stärken. Die ELG-Gruppe beschäftigt rund 1.200 Mitarbeitende an 51 Standorten in 20 Ländern und verarbeitet im Jahr rund 1,2 Millionen Tonnen Edelstahl-Schrott. Auch fortan soll sie als eigenständiges Unternehmen agieren.
ELG wurde für einen Unternehmenswert von 357 Millionen Euro (Eigenkapitalwert 30 Millionen Euro) zum 31. Dezember 2020 erworben. Die Übernahme basiert auf einem Lockbox-Mechanismus, wonach Aperam seit dem 1. Januar 2021 Eigentümer des wirtschaftlichen Mehrwerts des ELG-Geschäfts ist. Letzteres wurde dann ab dem 31. Dezember 2021 im Rahmen eines neuen Segments Recycling voll in die Aperam-Gruppe konsolidiert. Nach dessen Angaben erwirtschaftete ELG über den gesamten Zyklus ein bereinigtes EBITDA von 55 Millionen Euro. Für das Jahr 2021 geht Aperam von einem bereinigten EBITDA von 65 Millionen Euro aus.
Aperam fokussiert Verbesserung der CO2-Bilanz
Die Investition in nachhaltiges Recycling soll den ökologischen Fußabdruck von Aperam verbessern und die Ziele unterstützen, den eigenen CO2-Ausstoß zu reduzieren. Bereits heute gehöre der CO2-Fußabdruck von Aperam mit einem Wert von 0,47 Tonnen CO2 pro Tonne Edelstahl (2020) zu den weltweit geringsten der Branche, heißt es vonseiten des Unternehmens. Die Übernahme von ELG ermögliche es Aperam nun, seinen Input-Mix weiter zu verbessern und in den Bereich der Rohstoffversorgung zu expandieren. Innerhalb von drei Jahren erwartet das Unternehmen Synergien von mehr als 24 Millionen Euro.
„Wir freuen uns, nun zur Aperam-Gruppe zu gehören, und darauf, weiterhin einen hohen Mehrwert für alle unsere Kunden zu schaffen. Wie bereits angekündigt, wird ELG als eigenständiges und unabhängiges Unternehmen geführt, das seinen Kunden in Ihrem besten Interesse dient. Als Teil der Aperam-Gruppe wird ELG von der industriellen Struktur von Aperam profitieren, die uns weitere Wachstums- und Innovationsmöglichkeiten bietet“, kommentiert Dr. Donald Weir, CEO von ELG.
Timoteo Di Maulo, CEO von Aperam, fügt hinzu: „Einschließlich ELG werden etwa 30 Prozent der Mitarbeiter von Aperam in den Bereichen erneuerbare Energien und Recycling tätig sein. Wir sind begeistert von dem Potenzial von ELG innerhalb der Aperam-Gruppe und freuen uns auf unsere Reise zur Wertschöpfung in der globalen Recyclingindustrie.“