Im britischen Boston, Lincolnshire, wurde kürzlich ein gigantisches Hochwasser-Schutzssystem in Betrieb genommen. Errichtet wurde das sogenannte „Boston Flood Barrier“ mit Stahl von Dillinger.
Die im Spätherbst 2021 erfolgte Inbetriebnahme des Schleusentores „Boston Flood Barrier“ ist ein wichtiger Meilenstein für den Hochwasser- und Küstenschutz der Stadt in Lincolnshire: Als Herzstück des Hochwassersystems kann das Sperrwerk in nur 20 Minuten hochgefahren werden, um schnell auf drohende Flutwellen der Nordsee zu reagieren. So wird das Hochwasserrisiko für über 14.000 Häuser und 800 Unternehmen in Boston erheblich reduziert und den Auswirkungen des Klimawandels Rechnung getragen.
Dillinger lieferte 470 Tonnen Grobblech
Die hydraulisch betriebene Segmenttür ist 29 Meter breit, 11 Meter hoch und rund 370 Tonnen schwer. Sie wird von 5 Meter breiten Stützmauern getragen. Wenn sie abgesenkt wird, liegt sie auf dem Flussbett, damit Schiffe sicher darüber fahren können. Bei zu erwartenden Überschwemmungen kann sie mit Hilfe von zwei 12 Meter langen hydraulischen Armen auf beiden Seiten in Position gebracht werden. Aufgrund der besonderen Dimensionen und hohen Anforderungen an die Schleuse entschied man sich bei der Fertigung für Stahl von Dillinger. Nach eigenen Angaben lieferte der saarländische Stahlhersteller insgesamt 470 Tonnen Grobblech für das Flutschutzsystem. Den Bau des Projekts übernahm das Unternehmen BAM Nuttal im Auftrag der hiesigen Umweltbehörde.
Boston (Lincolnshire) liegt an der Ostküste des Vereinigten Königreichs und ist seit jeher von Flutwellen betroffen. Zuletzt waren im Dezember 2013 mehr als 800 Gebäude und 55 Straßen überflutet. Das Projekt „Boston Barrier“ ist Teil einer langfristigen Investition der Regierung in den Hochwasser- und Küstenschutz und soll Boston nach der vollständigen Fertigstellung im Laufe dieses Jahres einen der besten Hochwasserschutzstandards außerhalb von London bieten.