Die Bundesregierung gibt einen Teil der Reserven aus den Beständen des Erdölbevorratungsverbands frei. Der Schritt diene zur Stabilisierung der Preise, wie das Bundeswirtschaftsministerium mitteilte.
Um den Ölmarkt zu beruhigen, gibt die Bundesregierung einen Teil der Reserven aus den Beständen des Erdölbevorratungsverbands frei. Dies hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck am Mittwoch, 2. März entschieden. Zuvor hatten die Mitgliedsstaaten der Internationalen Energie Agentur (IEA) in einer Sondersitzung beschlossen, dass international insgesamt Ölreserven im Umfang von 60 Millionen Barrel freigegeben werden. „Wir leisten damit einen Beitrag im internationalen Konzert“, sagte Habeck. In Zeiten wie diesen sei es wichtig, geschlossen zu handeln.
Der international abgestimmte Schritt dient zur Stabilisierung der Preise, die in Folge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine stark gestiegen waren. Experten werten die Preisanstiege als Anzeichen erster Lieferstörungen. Aktuell gebe es in Deutschland keine Einschränkung der Versorgung mit Öl, teilt das Bundeswirtschaftsministerium mit.
Deutschland leistet einen Beitrag entsprechend dem deutschen Anteil am Erdölverbrauch der IEA-Länder von 5,4 Prozent. Bezogen auf die insgesamt auf den Markt zu bringenden Menge von 60 Mio. Barrel sind dies rd. 435.000 Tonnen Öl. Das entspricht rund 3 Prozent der deutschen Erdölreserve, reduziert die Reichweite der strategischen Reserven jedoch nur auf die gesetzlich vorgegebenen 90 Tage, da derzeit die Erdölreserven mit 93 Tagen über dem gesetzlich festgelegten Soll von 90 Tagen liegen.