Bei thyssenkrupp Rasselstein wurden über 1.600 Gasbrennersysteme von L- auf H-Erdgas umgestellt. Übernommen wurde das Großprojekt von den Unternehmen Aichelin Service und Noxmat, die den Auftrag binnen zwei Wochen und während des laufenden Betriebs abwickelten.
Die thyssenkrupp Rasselstein GmbH ist ein Tochterunternehmen der thyssenkrupp Steel Europe AG. Die Gesellschaft verfügt als einziger deutscher Hersteller den weltweit größten Produktionsstandort für Verpackungsstahl. In der Produktion in Andernach/Rheinland-Pfalz werden mehrere Durchlauf- und Haubenglühanlagen eingesetzt, von denen je zwei in diesem Projekt umgerüstet wurden. Diese werden mit über 1.600 Brennersystemen unterschiedlicher Hersteller und Bauarten beheizt, darunter mehr als 500 Noxmat-Brenner.
Bis 2030 wird das gesamte deutsche Erdgasnetz schrittweise von L-Gas auf H-Gas umgestellt. Daher müssen alle mit Gas betriebenen Geräte in mehr als vier Millionen Haushalten sowie Gewerbe- und Industriebetrieben umgerüstet werden. Das sogenannte L-Gas, das einen niedrigeren Brennwert aufweist („low calorific gas“), kann immer weniger gefördert werden. Wie die Bundesnetzagentur mitteilt, soll voraussichtlich ab dem 1. Oktober 2029 beispielsweise kein L-Gas mehr aus den Niederlanden nach Deutschland fließen. Daher wird der Energieträger durch sogenanntes H-Gas ersetzt. Das „H“ steht für „high calorific“. Das Gas weist also einen höheren Energiegehalt auf. Die Umstellung soll laut Bundesnetzagentur „schrittweise“ und „möglichst kurzfristig“ erfolgen.