Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) will mehr Großraum- und Schwertransporte (GST) auf die Schiene und die Wasserstraße verlagern. Zu diesem Zweck hat die Behörde damit begonnen, eine digitale Datengrundlage zur Integration von GST-Übergabepunkten an Bundeswasserstraßen in das Verfahrensmanagement für Großraum- und Schwertransporte (VEMAGS) aufzubauen.
Anschließend soll stufenweise eine Web-Applikation für einen bi-modalen GST-fähigen Routenplaner „Wasserstraße-Straße“ und einen multimodalen Routenplaner, der den Verkehrsträger Schiene einschließt, aufgesetzt und Mikrokorridore für den Vor- und Nachlauf auf der Straße definiert werden.
„Wir müssen mehr Schwertransporte von den ohnehin überlasteten Straßen aufs Wasser bringen«, betont Oliver Luksic, Koordinator der Bundesregierung für Güterverkehr und Logistik. Ihm zufolge gilt es, die Sichtbarkeit der Alternativen zu Straßen zu erhöhen. Der Großteil der Großraum- und Schwertransporte in Deutschland wird heute auf der Straße durchgeführt. Der Umstieg auf Schiene und Wasserstraße für GST ist ein wichtiger verkehrspolitischer Baustein, um einen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele zu leisten und die Straßeninfrastruktur zu entlasten.
Die Erhebung der Übergabepunkte an der Wasserstraße hat am 19. Juli 2022 begonnen. Das BMDV hat hierzu für die Hafenwirtschaft eine webbasierte Fachanwendung erstellen lassen. Zur Bereitstellung von Daten werden alle Binnen- und Seehäfen aufgefordert, die einen GST Umschlag ermöglichen können. Joachim Zimmermann, Präsident des Bundesverbands Öffentlicher Binnenhäfen, unterstützt die Maßnahme: „Durch die Bereitstellung aktueller Daten über die Kapazitäten im Bereich der Schwergutverladung und der Schwergutliniendienste als auch für eine Verwendung im VEMAGS-System wird die Hafenwirtschaft an dem Vorhaben mitwirken.“