Neben direkten Treibhausgasemissionen aus der Produktion (sogenannte Scope-1) setzt sich voestalpine nun auch ambitionierte Ziele zur Reduktion der Scope-2-Emissionen (Energiebezug) und Scope-3-Emissionen (z. B. Rohstoffe, Transport). Die angestrebte Verringerung wird im Rahmen der unabhängigen Science Based Targets initiative (SBTi) wissenschaftlich auf Kompatibilität mit dem Paris-Ziel bewertet und nach eingehender Prüfung entsprechend validiert.
Die Erreichung der im Weltklimaabkommen von Paris vereinbarten Klimaziele steht zunehmend im Fokus bei Kunden- und Lieferantenbeziehungen sowie bei Bewertungen des Kapitalmarkts. „Um unseren Stakeholdern eine größtmögliche Transparenz und Vergleichbarkeit hinsichtlich unserer Klimaschutzaktivitäten geben zu können, haben wir uns zur Überprüfung durch die Science Based Targets initiative entschieden. Die komplexe Betrachtung und Zielsetzung über die gesamte Prozesskette unterstreicht unser Bekenntnis zur langfristigen Klimaneutralität“, sagt Herbert Eibensteiner, CEO der voestalpine AG.
Die Zielvorgaben betreffen nicht nur die stahlproduzierenden Standorte in Linz und Donawitz, sondern den gesamten voestalpine-Konzern. Konkret plant das Unternehmen jeweils bis 2029 gegenüber dem Referenzjahr 2019 eine Verringerung von Scope-1- und Scope-2-Emissionen um 30 % sowie bei Scope-3-Emissionen um 25 %.
Die Science Based Targets initiative ist eine Partnerschaft von Climate Disclosure Project (CDP), UN Global Compact, World Resources Institute und World Wildlife Fund for Nature (WWF). Sie unterstützt Unternehmen bei der Ausrichtung ihrer Geschäftstätigkeit an den Pariser Klimaschutzzielen und liefert dafür auch einen wissenschaftsbasierten Nachweis. Weltweit sind rund 3.000 Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen, einschließlich der Stahlindustrie, an SBTi beteiligt.
greentec steel
Voestalpine hat mit greentec steel einen Stufenplan für eine grüne Stahlproduktion entwickelt. Diesen Plan bezeichnet das Unternehmen selbst als „ambitioniert“. In einem ersten signifikanten Zwischenschritt könnten sich die die CO2-Emissionen durch einen teilweisen Ersatz der bestehenden Hochofenroute durch eine Hybrid-Elektrostahlroute ab 2027 um 30 % reduzieren lassen. Das wären 3 bis 4 Mio. t CO2 pro Jahr. Voestalpine wird 2027 je einem Elektrolichtbogenofen in Linz und Donawitz in Betrieb nehmen; die dafür notwendigen Vorarbeiten an den beiden Standorten hat man bereits gestartet. Bis 2050 wird eine CO2-neutrale Stahlerzeugung auf Basis grünen Wasserstoffs angestrebt, dafür forscht der Konzern bereits intensiv an vielversprechenden Breakthrough-Technologien.
Hintergrund: über voestalpine
Der Stahlerzeuger voestalpine versteht sich als weltweit führender Stahl- und Technologiekonzern mit kombinierter Werkstoff- und Verarbeitungskompetenz. Die global tätige Unternehmensgruppe verfügt über rund 500 Konzerngesellschaften und -standorte in mehr als 50 Ländern auf allen fünf Kontinenten. Sie notiert seit 1995 an der Wiener Börse. Abnehmer der Produkt- und Systemlösungen finden sich u.a. in der Automobil- und Hausgeräteindustrie sowie der Luftfahrt- und Öl- & Gasindustrie. Darüber hinaus sieht sich das Unternehmen als Weltmarktführer bei Bahninfrastruktursystemen, bei Werkzeugstahl und Spezialprofilen. Im Geschäftsjahr 2021/22 erzielte der Konzern bei einem Umsatz von 14,9 Mrd. Euro ein operatives Ergebnis (EBITDA) von 2,3 Mrd. Euro und beschäftigte weltweit rund 50.200 Mitarbeiter.
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