Einen weiteren Standort im mexikanischen San Luis Potosí will thyssenkrupp Materials Services speziell auf die wichtigen Zukunftsthemen der Automobilindustrie ausrichten. Mitte des nächsten Jahres soll das neue Stahl-Servicecenter in Betrieb gehen – und mit einem exklusiven Serviceangebot zu den Themen Nachhaltigkeit und Elektromobilität überzeugen.
Die Werkstoffsparte Materials Services von thyssenkrupp plant einen neuen Standort für den Geschäftsbereich Materials de Mexico in San Luis Potosí. In der zentralmexikanischen Stadt investiert das Unternehmen rund 34 Millionen Euro in ein Servicecenter, das die Zukunftsfähigkeit der in dieser Region stark wachsenden Automobilzulieferindustrie unterstützen soll. Eigenen Angaben zufolge schafft thyssenkrupp Materials Services mit dieser Maßnahme zudem Arbeitsplätze für rund 65 Mitarbeiter.
Die Bedürfnisse und Anforderungen der Industrie ändern sich rasant, sagt Martin Stillger, CEO von thyssenkrupp Materials Services. „Vor dem Hintergrund der großen Transformationsthemen Elektromobilität, Nachhaltigkeit und Supply Chain Resilienz ist Mexiko für uns ein klarer Wachstumsmarkt“, so der Manager. In den vergangenen zwölf Monaten hat das Unternehmen rund 100 Millionen Euro in Nordamerika investiert.
Serviceangebot für Bedarf an leichteren Fahrzeugen
Das Herzstück des neuen Standorts ist eine Schuler-Stanzanlage, auf der Aluminium- und hochfeste Stahlplatinen für die Automobilindustrie geschnitten werden. Aluminium trägt durch sein geringes Gewicht zur Reduzierung von Emissionen bei und wird häufig in Elektrofahrzeugen eingesetzt. Die Automobilindustrie reagiert damit auf die steigende Nachfrage, die durch den schnelleren Übergang zur Elektromobilität und die von der US-Regierung geplanten strengeren Emissionsstandards ausgelöst wird.
Für die mexikanischen Zulieferer sind die USA der mit Abstand größte Absatzmarkt – rund 80 Prozent des Umsatzes werden in dieser Region erzielt. Der Minister für wirtschaftliche Entwicklung, Juan Carlos Valladares Eichelmann, erklärt: „San Luis Potosí wird aufgrund der enormen Vorteile seiner Infrastruktur und seiner industriellen Ausrichtung ein wichtiger Standort für dieses internationale Unternehmen sein, um den Bundesstaat zu erreichen.“
Der neue Standort in San Luis Potosí wird zusammen mit dem bestehenden Servicecenter des Unternehmens in Silao, das knapp 170 Kilometer entfernt liegt und bereits über eine Aluminiumschneidanlage verfügt, die einzige Einrichtung im Land sein, die diesen Service anbietet. Alle Aluminiumzuschnitte für die Automobilindustrie, die nicht an diesen Standorten hergestellt werden, müssen als vorgefertigte Teile aus den USA importiert werden.
Thyssenkrupp Materials de Mexico verfügt derzeit über drei Servicecenter im Land, die sich in Saltillo, Silao und Puebla in unmittelbarer Nähe zu zahlreichen OEMs und Zulieferern der Automobilindustrie befinden. Insbesondere in der Region im nördlichen Zentralmexiko (El Bajío), wo die neue Niederlassung entsteht, planen weitere Unternehmen, ihre Aktivitäten auszubauen.
In der Erzeugung treibt der thyssenkrupp-Konzern indes die grüne Transformation voran. Jüngster Meilenstein ist die Freigabe von Eigenmitteln für den Bau einer Direktreduktionsanlage in Duisburg.